Kritik auch von Homberger Linken, deren Ratsfraktion das Aus mitbeschließen muss
Die Mehrheit von SPD, Grünen und Linken im Duisburger Stadtrat wird am Montag aller Voraussicht nach beschließen, dass der Freibad-Bereich des Homberger Kombibades im Rahmen der von der Bezirksregierung vorgeschriebenen Sparmaßnahmen geschlossen wird. Nur so, argumentieren die Vertreter dieser Parteien, könne auf Lange Sicht zumindest das Hallenbad gerettet werden und im Bezirk überhaupt noch ein Schwimmbad bereit gestellt werden - bevorzugt in Trägerschaft eines Vereins.
Damit folgt die Ratsmehrheit einem Konzept des Stadtsportbundes, das alternativ zur vollständigen Aufgabe des Kombibades und komplettem Wegfall der Kruppsee-Förderung (was laut Trägerverein die Schließung bedingen würde) eine reduzierte Förderung in Friemersheim - laut SPD-Fraktionsgeschäftsführer Uwe Linsen mit dem Verein abgesprochen, der damit einen Weiterbetrieb für möglich hält - sowie die Aufgabe des Homberger Außenbeckens vorsieht.
Gespart werden soll - entgegen dem Verwaltungs-Vorschlag - auch in Walsum, wo im bisherigen „Allwetterbad“ das Außenbecken dran glauben soll. Harsche Kritik an den Homberger Plänen kommt von der CDU - und von den Homberger Linken, deren Ratsfraktion die Freibad-Schließung mit beschließen muss und vermutlich auch wird.
„Bürger in die Irre geführt“
„Nachdem die SPD, die Grünen und die Linken in Homberg“, so Hombergs CDU-Chef Frank Smejkal, den Bürgern „mit einer populistischen Unterschriftensammlung vorgegaukelt haben, sich ernsthaft um den Erhalt des beliebten Bades zu bemühen, lassen sie nun die Katze aus dem Sack und kündigen die Schließung des Freibadbereichs an. Das sei „äußerst unredlich, hier wurden die Bürger ganz eindeutig in die Irre geführt!“
Die CDU Homberg unterstützt laut Smejkal „weiterhin aktiv die Suche nach Möglichkeiten, das Kombibad als Ganzes zu erhalten“. Ein „Ausschlachten“, so wie es potenzielle Träger planen würden, „kommt für die Christdemokraten nicht in Frage“. Laut Smejkal wird auch die Ratsfraktion seiner Partei die Schließung ablehnen - was angesichts der Mehrheitsverhältnisse aber ohnehin keine Auswirkung hätte.
Auch für die Linke - zumindest im Bezirk - ist die Übernahme durch einen Verein „keine Lösung zur Rettung des Kombibads“. Sprecherin Margret Fink: „Das klappt auf dem Dorf, und an ein Kombibad hat sich noch kein Verein herangewagt.“Mit dem Ja zur Schließung im Stadtrat hätte die Partei ein Problem, denn es gibt einen mehrheitlichen Beschluss der Homberger Mitglieder, das Bad in Gänze zu erhalten. Und eigentlich, so Fink, sei der schon bindend. Man werde die Ratsfraktion jetzt „bitten“, das Thema vor der Ratssitzung noch einmal mit den Kooperationspartnern „zu verhandeln“.