Rheinhausen. . Erstes Country & Western-Konzert im Rheinhauser Volkspark. Es kamen über 150 Besucher zu diesem eher ungewöhnlichen Musikstil.

Eine gelungene Abwechslung bot das sommerliche Rheinhauser Volkspark-Konzert in der Konzertmuschel am Wochenende. Erstmals in der langen Geschichte dieser eintrittsfreien Veranstaltungen wurde Country & Westernmusik aufgeführt.

Zuschauermassen nicht ganz wie in Nashville, USA

Diese Stilrichtung lockt in den USA Hunderttausende Besucher in die Stadien und Hallen, wie am Wochenende in Nashville. In Rheinhausen waren es zu gleichen Zeit immerhin 150 Musikfreunde, die den Klängen des Trios „Old Mountain Men“ (alte Männer aus den Bergen) teilweise mit Verzückung lauschten. Mit einem gut gemischten Repertoire aus Countrysongs und Oldies. Das ältere Publikum über 50 und 60 Jahre nahm diese Songs überraschend positiv an, auch wenn alles in englischer Sprache gesungen wurde, und leider keine erklärende Moderation über den Inhalt der Lieder zwischen den Titeln stattfand. Immer wieder tauchten Melodien des unvergessenen Johnny Cash auf, ob „Oh lonesome me“, „Man in Black“ oder „I walk the line“.

Der Wiedererkennungswert war hoch, scharrten doch die Senioren auch in den letzten Reihen zumindest kräftig mit den Füßen. Vorne hielten viele sogar den Takt mit, indem sie ihre Beine rhythmisch auf und ab bewegten.

Die Kapelle nannte sich mit leicht ironischem Unterton „Old Mountain Men“, ohne ihre bürgerlichen Namen zu verraten und erzeugte mit spärlichem Instrumentarium eine beeindruckende Klangfülle: Rhythmusgitarre, Bass und Trommeln bildeten einen erfrischenden Tonteppich, der auch stimmlich in den meisten Liedern vital ergänzt wurde.

Auch Country-König Kristofferson kam zu Ehren

Waylon Jennings und der unverwüstliche Willie Nelson, der nächstes Jahr seinen 80.Geburtstag feiert, kamen mit dem Song „Good hearted woman“ zu Gehör und die Ballade „Me and Bobby McGhee“ des US-Country-Königs Kris Kristofferson wurde ebenfalls überzeugen dargebracht. Manchmal hätte eine Verlagerung eines Titels um einen oder zwei Akkorde höher mehr Brillanz der vokalen Ausführung ergeben, aber diesen Trick wandten die „Männer aus den Bergen“, nicht an. „Jambalaya“ mit Klatschmarsch und „Ruby, don’t take your love to town“ waren weitere Glanzstücke an diesem unterhaltsamen Nachmittag.

Leichten Missklang brachte die Einlage in die Veranstaltung, die ein sogenanntes Liedermacherduo mit schrägen und rauen Beiträgen auf das gesetzte Publikum losließ. Hier war die Zielgruppe falsch. Junge Leute mit Punkgeschmack hätten diese „musikalischen Straßenräuber“ vielleicht mit Enthusiasmus und Verständnis aufgenommen. Dieses Mal fehlte dieses bei vielen der älteren Zuhörer.