Rheinhausen. . Asterlager Neugärtner probieren es mit Spargel. Doch hier ist nicht nach dem ersten Pflanzen lange nicht mit Ernte-Erfolg zu rechnen: Viel muss getan werden, bevor die ersten Stängel im Kochtopf landen können.
Schwarze Planen auf der grauen Erde. Wer versteckt hier seinen Schatz? Rolf und Petra Wolsbeck sind erst seit Herbst letzten Jahres „an der Scholle“ im Einsatz. In sechsten Teil unserer Gartenserie berichten sie über ihre bisherigen Erfahrungen und Zukunftspläne im Kleingartenverein Asterlagen am Notweg.
Die beiden haben sich entschlossen, den Campingwagen an der niederländischen Küste nur noch im Urlaub zu benutzen und ihre Freizeit im neuen Gartendomizil zu verbringen. Im Oktober haben sie angefangen, Laube und Freiland auf Vordermann zu bringen.
Rolf Wolsbeck: „Das war kein Kleingarten mehr, sondern ein richtiges Dschungelcamp!“ Das Grundstück hatte fast ein Jahr unbenutzt dagelegen. „Weil auf den Beeten nicht regelmäßig gezupft und gereinigt wurde, konnte sich dort viel Unkraut ansammeln.“ Sträucher, Hecken und Pflanzen waren heftig verwildert: „Da musste ich erst einmal bis auf den Grund roden und graben.“
Die Hütte wurde neu gestrichen. So vergingen die Wochen bis zum Wintereinbruch mit viel Arbeit und Schweiß. „Der warme November half uns, den größten Teil noch zu erledigen.“
Der alte Boden war in der Verfassung nicht mehr zu gebrauchen: „Den mussten wir erst mal mit Kompost anreichern und mit Düngekalk.“ Weil Gartenkollege Holger Prüfert mit seinem Spargelprojekt erfolgreich war und 25 Kilo erntete, wollen es die Wolsbecks ihm gleich tun. Aber um Spargel, der auch „Weißes Gold“ genannt wird, zu ernten, braucht man Zeit und Geduld. Rolf Wolsbeck: „Erst im dritten Jahr nach dem Anpflanzen kann geerntet werden.“ Aber dann kann der Ertrag zehn Jahre lang ergiebig sein.
Spargel hilft gegen Husten und Geschwüre
Spargel ist Gemüse und Heilpflanze zugleich, wurde schon vor 5000 Jahren in China gegen Husten, Blasenprobleme und Geschwüre eingenommen. Die Pflanze braucht Wärme und lockeren, sandigen, mitteltrockenen Boden. Zur Anlage der Spargelbeete hebt man vor Eintritt des Winters die Erde einen Spatenstich tief aus, gräbt Mist unter, setzt ein- bis zweijährige Spargelpflanzen ein, die mit Erde bedeckt werden.
Stängelkürzen im Herbst, Bedecken der Beete mit reifem Mist und eine Zentimeter hohe Erdschicht im Frühjahr sind die nächsten Schritte der Spargelzucht. Düngung erfolgt mit Mist, Jauche, Asche und Kalidünger. Spargel ernten ist Handarbeit. Zum Schutz gegen Licht werden Erdwälle um den Spargel angelegt und meistens mit einer dunklen Plastikfolie abgedeckt.
Rolf Wolsbeck: „Uns reizt, Spargel zu pflanzen. Das muss man gut vorbereiten und begleiten.“ Die Anfangsarbeit war schon gewaltig: „Die Reihen mussten 50 Zentimeter tief ausgehoben werden. Die Plackerei ging in die Arme.“
Der Kleingartenverein Asterlagen besteht seit 1993, feiert im nächsten Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Vorsitzender Rolf Klaus ist froh über den ausgewogenen Altersdurchschnitt seiner Mitglieder: Wir haben viele Pächterfamilien, die jünger als 50 sind.“
Der jüngste Kleingärtner heißt Razul Celik, hat zwei Kinder und ist gerade 33 Jahre jung. Das letzte gemeinsame Projekt der Laubenfreunde am Notweg war die Errichtung einer gemeinsamen Toilettenanlage, die seit 2011 in Betrieb ist. Ein Vereinshaus ist für Klaus und seine 33 Nachbarn kein Thema: „Wir feiern im Freien auf Terrasse und unter Zeltplanen. Für Versammlungen mieten sie sich einen Saal im Rheinhauser Vereinsbereich.