Die evangelische Christuskirche freut sich über eine erfolgreiche Projektwoche.

Mal wieder raus aus der eigenen Wohnung, andere Ecken sehen und andere Strecken gehen. Spazierengehen, die Welt bestaunen - und dann abends wieder im eigenen Bett schlafen. Senioren aus der Rheinhauser Christusgemeinde sind immer noch neugierig auf das bunte Leben in der Welt, aber sie scheuen im Alter die Anstrengung mehrtägiger Reisen mit Koffern. Deshalb gibt es an der Friedenstraße seit einigen Jahren das Freizeitkonzept „Reisen ohne Koffer“.

Pfarrer Sieghardt Klimkait: „Wir verbinden ein Ausflugprogramm mit mehreren Veranstaltungen in unserem Gemeindezentrum zu einer Aktionswoche-“ Die Ausflugsorte bieten Erholung und Bildung. Diese Woche ging es nach Essen in den Grugapark und zum Prämonstratenser-Kloster der Abtei Hamborn.

„Wir haben im Kloster keine Mönche gesehen“

Erika Ingendahl (94) wunderte sich: „Wir haben im Kloster keine Mönche gesehen.“ Dabei hätte gerade diese Begegnung mit den keuschen katholischen Ordensleuten manche Damen von der Christusgemeinde gefreut, stammt doch auch ihr evangelischer Glaubensahnherr Martin Luther aus einem katholischen Kloster.

Auch Arnoldine Drüen genießt die Ausflüge und ist mit Helena Hildebrandt dankbar über die liebevolle Betreuung der freiwilligen und ehrenamtlichen Helfer. „Die kümmern sich um uns, fragen uns nach unseren Wünschen. Ich bin in der Christuskirche konfirmiert worden, lebe in Wanheim, komme aber immer gerne hierhin weil das hier eine große Familie ist.“

Begrenzung der Teilnahme

Die Menschen mit Gehbehinderung werden bei Bedarf mit dem Pendelbus der Gemeinde zu Hause abgeholt und auch zurückgebracht. Der Teilnahmepreis von rund 140 Euro für die fünftägige Aktion, Vollverpflegung eingeschlossen, bildet keine Hemmschwelle. „Wir bieten eine Rundumbetreuung, darum kommen die Leute so gerne zu uns“, weiß Betreuer Harald Stork, einer von den zehn Begleitkräften. „Mehr als 25 bis 27 Senioren können wir nicht betreuen, auch wenn die Nachfrage jedes Jahr steigt.“

Genauso beliebt wie die Reisen, die auch schon nach Xanten, Kevelaer, Emmerich und Zons führten, sind die Aktionen im Gemeindezentrum. Das beginnt vormittags mit einem Brunch und wird dann mit Spielen wie Bingo oder auch Modeschauen aus vergangenen Jahrzehnten fortgesetzt. Schlussakt der Reisewoche ohne Koffer ist immer der Freitag: „Dann ziehen sich alle piekfein an und nehmen am großen Festbankett im Saal teil, wie am Ende einer Reise auf einem Luxusdampfer.“