Nicht nur in Rheinhausen, auch in Homberg formiert sich Widerstand gegen die Sparpläne der Verwaltung, denen das Kombibad zum Opfer fallen soll – 800 000 Euro will die Stadt dadurch einsparen.

Nicht nur in Rheinhausen, auch in Homberg formiert sich Widerstand gegen die Sparpläne der Verwaltung, denen das Kombibad zum Opfer fallen soll – 800 000 Euro will die Stadt dadurch einsparen. Nun wandten sich die Schulleiter Günter Terjung (Erich-Kästner-Gesamtschule) und Norbert Thummes (Franz-Haniel-Gymnasium) in offenen Briefen an Stadt und Politik und plädierten deutlich für dessen Erhalt.

Gesetzliche Pflichtaufgabe

„Der Schwimmunterricht ist essenzieller Bestandteil des Sportunterrichts“, schreiben sie, und als solche eine gesetzliche Pflichtaufgabe der Stadt. Sie müsse die für den Schulsport notwendigen Einrichtungen bereitstellen (§79 Schulgesetz NRW). „Dieser Verpflichtung würde unserer Auffassung nach bei einer Schließung des Kombibades nicht mehr nachgekommen, da eine ordnungsgemäße Durchführung des Schwimmunterrichts nicht mehr gegeben wäre.“

Die Parteien im Bezirk stellen sich jetzt hinter die Schulleiter. „Wir bekennen uns klar für den Erhalt des Kombibads und werden uns dafür in den politischen Gremien mit voller Kraft einsetzen“, sagt Hombergs SPD-Chef Mahmut Özdemir, der auch andere Schulleiter und Elternverbände aufruft, sich der Protestbewegung anzuschließen. Auch sein Unions-Pendant Frank Smejkal hat kein Verständnis für den Sparvorschlag. „Eine solche Entscheidung zu fällen, wäre absolut bürgerfeindlich“, denn sie hätte eine „verheerende Wirkung“ auf die Lebensqualität sowie auf Vereins- und Schulsport.

Wie verheerend, das weiß Dieter Joppa von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft: „Wenn das Kombibad schließt, ist die DLRG in Homberg tot.“ Dabei geht es um eine Ortsgruppe mit „weit mehr als 500 Mitgliedern“. Jeden Mittwoch trainieren über 250 Kinder dort, samstags mitunter die Wettkampfschwimmer, die auf nationaler und internationaler Ebene erfolgreich sind. „Auch der Wettkampfsport wäre dann kaputt.“ Zwar nutzt die DLRG auch das Schwimmbad der Glückauf-Halle, doch bricht das Kombibad weg, „müssen wir die gesamte Schwimmausbildung einstampfen.“ Das Kombibad privat zu übernehmen, soweit zumindest ein bezirksinternes Gedankenspiel, könne die DLRG nicht, „vielleicht als Unterstützung für einen Träger, aber nicht als Hauptverantwortlicher.“

Unterschriftenaktion

Damit an der Schillerstraße nicht für immer das Licht ausgeht, sammelt die DLRG nun Unterschriften, ebenso wie die SPD, die Grünen und die Linke. Dass gespart werden muss, das wissen alle Parteien. Doch für sie hat das Kombibad höchste Priorität. Smejkal: „Erst wenn wir die genauen Zahlen kennen, wird es einen seriösen Gegenvorschlag“ zum Sparpaket der Verwaltung geben. Allerdings wird die CDU in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung beantragen, dass das Bad erhalten bleibt