Duisburg-West. . Neue Betrugs-Masche im Internet: Der Förderverein des Homberger St. Peter-Kindergartens wurde Opfer von Kriminellen - über das Internet.

Über ein unerwartetes Plus auf dem Konto freut sich sicher jeder. Auch wenn es im Falle des Fördervereins des Homberger St. Peter Kindergartens nur ein einziger Cent ist und der auch noch von einem Absender kommt, den Kassierer Wolfgang Deininger vorher nicht kannte? Nein, darüber wundert man sich eher. Der Förderverein ist Opfer einer neuen Betrugsmasche geworden. Beim Kriminalkommissariat 31 der Duisburger Polizei liegen laut Aussage der Beamten stapelweise Anzeigen vor.

Deininger erzählt die Geschichte: „Am 17. Dezember wurde von einem Internet-Bezahldienst ein Cent auf das Vereinskonto überwiesen. Am 30. Januar wurden dann 34,67 Euro vom Bezahldienst eines Frankfurter Kinos abgebucht, am 10. April 99,50 Euro von einem Berliner Anbieter von Tarot-Vorhersagen.“ Die falschen Transaktionen waren Deininger sofort aufgefallen, war er doch weder im Kino in Frankfurt noch beim Kartenleser in Frankfurt. Er sprach mit der Bank und erstattete Anzeige bei der Polizei. Das Geld konnte er zurückbuchen.

Ein Cent zeigt: Das ausgespähte Konto existiert

Wie funktioniert diese Art der Abzocke? Und wer hat den Schaden? Die Masche Internetbetrug bleibt, es verändern sich nur die Methoden“, sagt Kriminalhauptkommissar Uwe Kothes. Im Falle des St. Peter-Fördervereins hätten sich Betrüger die Kontoverbindung organisiert – bei Vereinen, die auf Spenden angewiesen seien, sei das relativ einfach, die Daten stünden sehr häufig im Internet. Um zu prüfen, ob die Kontoverbindung tatsächlich existiert, sei ein Cent überwiesen worden. Danach hätten die Verbrecher dieses Konto, gefälschte Telefonnummern und E-Mail-Adressen benutzt, um etwa Kinokarten damit zu bezahlen. „Den Schaden hat hier der Kinobetreiber.“

Was ist zu tun, wenn unbekannte Buchungen auf dem Konto vorgenommen wurden? „Diese Buchungen kommen häufig von Bezahldiensten. Denen muss umgehend, am besten per Fax, mitgeteilt werden, dass die Buchung falsch ist“, sagt Uwe Kothes und spricht von einer beginnenden Straftat. Er empfiehlt zudem, umgehend mit der Bank zu sprechen und bei der Polizei Anzeige zu erstatten. Das ist laut des Beamten vielfach geschehen, die Aufklärungsquote sei jedoch sehr gering. „Alle Daten und Angaben im Netz sind gefälscht. Um einen Betrüger zu erwischen, muss dieser vorher schon jede Menge Fehler gemacht haben.“

Jeden Morgen Online-Banking

Dass der Betrug beim Förderverein so schnell aufgefallen ist, verdankt Wolfgang Deininger seinen eigenen Ritualen. Und dem Online-Banking. Schaut er als selbstständiger Musiker doch jeden Morgen auf die Konten. Hätte er wie früher, nur gelegentlich Auszüge gezogen, wären die falschen Beträge wohl nicht so schnell aufgefallen...