Zweitstimmen:SPD über 50, CDU unter 20 Prozent. Auch Linke lässt Federn. Schwache Wahlbeteiligung.
Stimmbezirk 1702 war, wie so oft bei Wahlen in Duisburg, als erster ausgezählt: Um 18.17 Uhr lag das Ergebnis aus der Gaststätte Bosch in Binsheim vor. Die Direktkandidaten Rainer Bischoff und Sylvia Linn lagen mit jeweils 40 Prozent gleichauf, und auch die Zweitstimmen teilten sich die großen Parteien mit je 32 Prozent vor starken Grünen mit 16 sowie FDP und Piraten jeweils um die acht Prozent - alles andere als repräsentativ für den Westen. Vor allem die Christdemokraten hätten vermutlich gefeiert, wenn sie im ganzen Stadtteil ein ähnlich gutes Ergebnis eingefahren hätten, wie im ländlich-konservativen Baerl.
De facto stürzte die CDU in der „Stadt im Grünen“ noch unter ihr miserables Ergebnis von 2010. Keine 19 Prozent der Zweitstimmen - das ist bitter. Allerdings immer noch besser als in der Gesamtstadt, wo es gerade mal für knapp 17 Prozent reichte, und erst recht besser als das Ergebnis in Rheinhausen, wo die Christdemokraten noch einen Punkt weiter unten liegen.
Die SPD baute ihr Ergebnis von 2010 noch aus: Fast 50 Prozent in Homberg, 55 Prozent in Rheinhausen. Zahlen wie in den 80er Jahren.
Ein weiterer Verlierer: Die Linke. Sie büßt über die Hälfte ihrer Stimmen ein und landet in Rheinhausen wie Homberg mit gut drei Prozent in der Bedeutungslosigkeit. Auch die Grünen, im Westen nie eine Massenbewegung, lassen Federn und landen bei rund acht Prozent, immerhin vor der FDP, die in Homberg knapp und in Rheinhausen nicht die Fünf-Prozent-Hürde geknackt hätte, wenn die auf Stadtteilebene relevant wäre. Deutlich über fünf Prozent landen die Piraten, die offenbar auch im Duisburger Westen auf der politischen Landkarte angekommen sind.
Zwei unschöne Ergebnisse für die Demokratie: Die Wahlbeteiligung ist gegenüber 2010 weiter zurück gegangen. Und von nur noch knapp über 50 Prozent, die ihr Kreuz machten, taten das rund drei Prozent bei den Rechtspopulisten von Pro NRW.