SPD-Mann Rainer Bischoff triumphiert zum vierten Mal in Folge in Duisburgs Westen. Kommentar von Daniel Cnotka.

Im Wahlkampf hat er ihn fast immer getragen. Den roten Schlips, den ihm die Politik-AG des Rheinhauser Krupp-Gymnasiums zum vergangenen Wahlsieg vor zwei Jahren geschenkt hatte. Die Krawatte hat Rainer Bischoff offenbar Glück gebracht, mit 57,7 Prozent der Stimmen hat der SPD-Mann den Wahlkreis Duisburg II für sich entschieden.

„Ich war der große Favorit“, sagte der 53-Jährige zum Abschluss der Wahlparty in der Aula des Gymnasiums. Das habe für Druck gesorgt, der jetzt von ihm abfalle. „Ich werde jetzt zu meinen Genossinen und Genossen fahren und sicher auch zwei Bier trinken.“ Sein Wahlergebnis 55 plus hat er erreicht, nehme man dazu das landesweite Ergebnis, „dann haben wir einen sehr schönen Abend“.

Die Gegenkandidaten, allen voran CDU-Frau Sylvia Linn, waren chancenlos, Linn blieb noch unter dem Ergebnis ihres Vorgängers Guido Fischer, der vor zwei Jahren 25.6 Prozent geholt hatte. Kommentiert hatte sie ihre Schlappe nach der Ergebnispräsentation in der Rheinhauser Schule nicht mehr. Was auch für Lukas Hirtz (Linke), Jörg Löbe (FDP) und Ulrich Scharfenort (Piraten) galt. Sie waren allesamt bereits vor der Präsentation der Duisburger Ergebnisse in Richtung Rathaus oder sonst wohin verschwunden. Der Grüne Sait Keles war gar nicht erst zu der Traditions-Veranstaltung im Krupp-Gymnasium erschienen.

Eine Krawatte zum Wahlsieg

Den Tag hatte Rainer Bischoff mit einem Spaziergang begonnen, die Wahl sollte es am Ende des Abends auch werden. Für die nächste kann dann anscheinend auch kaum noch etwas schief gehen, die Politik-AG schenkte ihm wieder eine Krawatte. Wieder eine rote, diesmal mit Streifen...

Kommentar - Daniel Cnotka: Wie immer

Es ist wie immer, und alles andere als schwer für die SPD, im Duisburger Westen eine Landtagswahl zu gewinnen. Sie stellen einfach Rainer Bischoff auf, der macht das schon. Er zeigt sich im Wahlkampf präsent, hat viel Erfahrung und für jeden ein positives Wort übrig. Und er scheitert noch nicht einmal an seiner vollmundigen Ankündigung „55 plus“. Was für Bischoff spricht, spricht gegen seine Kontrahenten. Es waren wieder einmal Zählkandidaten plus eine Nicht-Hoffnungsträgerin der CDU. Man hätte sich jemand bissigeres gewünscht. So drängt sich der Verdacht auf, dass die Union es gar nicht erst versucht, Rainer Bischoff aus Düsseldorf zu vertreiben.