Duisburg-West. . Beim Tag der älteren Generation war vor allem die Schließung der Rheinhausen-Halle ein heißes Thema.

Alljährlich findet der „Tag der älteren Generation“ statt, um auf die Situation älterer Mitmenschen aufmerksam zu machen. Am gestrigen Mittwoch, 9.Mai, wurde er mitunter in Hochheide und Hochemmerich von Sozialdemokraten und Wohlfahrtsverbänden gefeiert. In der Rheinhauser Fußgängerzone, wo die SPD-Senioren neben Grill- und Getränkewagen ihre Stände aufgebaut hatten, gab es ein dominierendes Thema: Der Erhalt der Rheinhausen-Halle, die die Stadtverwaltung auf die Tränenliste gesetzt hat. „Die Rheinhausen-Halle ist unverzichtbar“, sagte SPD-Landtagskandidat Rainer Bischoff, der ein regelmäßiger Gast der seit neun Jahren bestehenden Veranstaltung ist. An seinem Revers prangte ein gelber Anstecker „Unsere Rheinhausen-Halle muss bleiben“ stand dort in roten Lettern. Auch etliche andere Sozialdemokraten aus Stadtrat und Bezirksvertretung trugen ihn und sammelten fleißig und vorsorglich Unterschriften für ihre Halle – zwanzig Seiten sollen so allein am Vormittag zusammengekommen sein. Auch der parteilose OB-Kandidat Rolf Karling kam mit seinen Listen, in Rheinhausen bildet sich derzeit ein breites Bündnis, dem der ehemalige Bürgermeister Friedel Genender angehört.

„Die Rheinhausen-Halle muss bleiben, damit auch Ältere an Kultur teilhaben können“, sagt Veranstalterin Edith Berger (SPD). Anders als junge Leute bräuchten Senioren Angebote vor der Haustür. Eine Hallenschließung wäre daher katastrophal.

„Die Rheinhausen-Halle muss bleiben“

Während etwa die Caritas, die Diakonie, die BKK, die Deutsche Rentenversicherung oder die IG Metall an ihren Infoständen über Gesundheitsangebote, Altersvorsorge oder Patientenverfügungen sprachen, kamen bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo) wieder die Duisburger Sparvorhaben auf den Tisch. Die Schließung diverser Seniorentreffs stößt, wie bereits mehrfach berichtet, vielen älteren Bürgern sauer auf. „Der Drops ist gelutscht, die Schließungen sind durch“, sagte ein Rheinhauser Rentner entmutigt.

Das mag stimmen, doch es gibt Bestrebungen, die beliebten Begegnungsstätten doch noch zu retten. Etwa den Seniorentreff in der Eisenbahnsiedlung. „Jede Menge Leute wollen die Einrichtung erhalten“, sagt Klaus Cornelissen vom bedrohten Johannes-Büttner-Haus an der Martinistraße. Eine Arbeitsgemeinschaft trifft sich nun regelmäßig und wirft bald einen Blick in die Bücher. Ihr Ziel ist die Gründung eines Trägervereins, der den Treff fortführen kann, wenn die Awo wegen Wegfall von Fördergeld das Licht ausmacht.