Jugendfeuerwehr Homberg/Baerl probt in ehemaligem Bürogebäude den Ernstfall

Aus einem Fenster eines ehemaligen Bürogebäudes an der Baumstraße quillt dichter weißer Rauch. Mit Martinshorn und Blaulicht kommt zuerst der kleinere Einsatzleitwagen auf dem Hof gefahren, bevor ihm drei Löschfahrzeuge folgen. Ein sichtlich aufgeregter Hausmeister kommt auf die Einsatzkräfte zugestürmt und brüllt, dass seine Kollegen noch da drin seien. Nach einer ersten Erkundung stellt sich heraus. Es brennt im ersten Obergeschoss. Insgesamt sollen elf Menschen vermisst sein.

Jetzt werden die Fahrzeuge in Stellung gebracht, die Gruppenführer geben den Trupps ihre Befehle und dann verwandelt sich der Hof vor dem Gebäude in einen Ameisenhaufen. Türen fliegen auf, Schläuche werden ausgerollt und überall sind Feuerwehrleute. Diese Feuerwehrleute tragen orangefarbenen Helme und orange-blaue Jacken. Die jungen Menschen gehören zur Jugendfeuerwehr, denn bei dem vermeintlichen Feuer mit den vielen Vermissten handelt es sich lediglich um eine Übung der Jugendfeuerwehrgruppe Homberg/Baerl. Lediglich ihre Betreuer begleiten sie und gehen den Nachwuchsfeuerwehrleuten im Alter von zwölf bis 17 Jahren zur Hand, wenn es mal Probleme mit einem Gerät gibt.

Fast drei Stunden im Einsatz

Fast drei Stunden waren die Jugendlichen an der Baumstraße beschäftigt. Mit vereinten Kräften haben sie Schläuche die Treppen hinauf getragen und Verletztendarsteller wieder hinunter. Damit waren ihre Aufgaben am vergangenen Wochenende aber noch lange nicht erledigt. Denn die Jugendfeuerwehr Homberg/Baerl veranstaltete ihren sogenannten Berufsfeuerwehrtag. „Dabei können die Jugendlichen 24 Stunden lang die Schicht eines Berufsfeuerwehrmannes verleben“, erklärt Achim Kretschmer, der stellvertretende Jugendfeuerwehrwart.

Auf zwei Wachen, nämlich auf der Feuerwache Homberg an der Rheindeichstraße und dem Gerätehaus Baerl an der Augustastraße waren die Jugendlichen stationiert und begannen um 9 Uhr ihre „Schicht“. „Auf dem Dienstplan stehen dann der Fahrzeugcheck, praktischer und theoretischer Unterricht oder Dienstsport“, so Kretschmer. Garniert ist das ganze dann natürlich mit einer Menge fiktiver Einsätze. Das reicht von einer Ölspur über einen Garagenbrand bis hin zu Großbränden, wie dem an der Baumstraße. „Da freuen sich die Jugendlichen natürlich am meisten drauf“, sagt Kretschmer. Wenn der Gong geht, sind sie kaum zu halten und eilen zu den Autos, wie die richtige Feuerwehr eben.

„So ein Tag erfordert natürlich viel Vorbereitung. Wir konnten dabei aber zum Glück auf die volle Unterstützung der beiden Löschzüge Homberg und Baerl, den Fernmeldedienst und die Berufsfeuerwehr zählen“, ist Kretschmer zufrieden.

Die insgesamt 24 Jugendlichen der Jugendgruppe freuen sich schon heute auf den nächsten Berufsfeuerwehrtag in einem Jahr. Auch wenn sie dann sicher am Sonntagmorgen wieder müde auf der Wache sitzen werden...