Nach Auswertung der Verkehrszählung von 2011 sehen sich die Planer bestätigt. Anwohner widersprechen.

Die Tangenten in Richtung Hochfeld/A40 und Krefeld/A57 erfüllen ihre Aufgabe, der Lkw-Verkehr in Rheinhausen ist auf 90-er Jahre-Niveau zurückgegangen, und in Friemersheim wurde der letzten problematischen Stelle mit Fahrverboten zu Leibe gerückt - so interpretieren zumindest die städtischen Verkehrsplaner in Duisburg ihre Auswertung der „Verfolgungszählungen“, die im Auftrag von Logport am 12. April 2011 durchgeführt wurden. Ähnlich überraschend: Anwohner der Moerser Straße sehen die Sache geringfügig anders.

Dabei sieht die Stadt die Lage gerade an der Moerser Straße besonders entspannt: Nach der Sperrung der Friedrich-Ebert-Straße für den Lkw-Durchgangsverkehr im Mai 2010 sei bei der Zählung im September „dennoch keine erhöhten Lkw-Belastungen auf der Moerser Straße festzustellen“ gewesen: „Lediglich die Belastung durch Lastzüge wies absolut leicht erhöhte Werte auf, die jedoch nicht ansatzweise dem Entlastungseffekt der Friedrich-Ebert-Straße im Jahresvergleich 2009/2010 entsprechen.“

Anwohner der Moerser Straße fordern Entlastung

Gegen diese Sperrung hatten die Häuslebauer von Jahn-, Rhein- und Ferdinandstraße von Anfang an Front gemacht. In der Befürchtung, die an ihren Gärten vorbei führende Moerser Straße werde zur bevorzugten Ausweichstrecke, sehen sie sich bestätigt: Sie sei „durch die zusätzlichen Logport-Schwerlast-Verkehr zu der verkehrsreichsten in Groß Duisburg geworden“, behauptet deren Sprecher Horst Clemens, ohne allerdings Zahlen zu nennen.

Zumindest was den Lkw-Verkehr auf Rheinhausens Straßen angeht, geben die Zählungen ihm jedoch teilweise Recht: Mit rund 770 Lastwagen pro Tag, gut 30 Prozent davon in Richtung des Logport-Gewerbegebietes unterwegs, ist die Moerser Straße von allen untersuchten Lkw-Ausweichstrecken in Rheinhausen die am stärksten frequentierte. Allerdings: Auf Platz Zwei folgt bereits die eigentlich für den Schwerlastverkehr gesperrte Friedrich-Ebert-Straße mit kaum weniger Laster-Bewegungen. Der Logport-Anteil liegt dort mit etwa 35 Prozent sogar noch höher. Und: Vor der Sperrung donnerten Tag für Tag fast 2000 Lkw über die Friedrich-Ebert-Straße.

Sperrung in Friemersheim war überfällig

Unerwünscht viel Logport-Zubringerverkehr ergab die Zählung auch dort, wo er nun wirklich nicht hin gehörte: Jeder dritte Lkw auf der Bachstraße, über 40 Prozent der Schwerlaster auf der Wilhelmstraße und sogar gut 60 Prozent der Transporter auf der verkehrsberuhigten Bismarckstraße waren in Richtung Logport unterwegs. Eine Lkw-Sperrung dieser Straßen wurde von Anwohnern, Geschäftsleuten und dem Bauverein vehement gefordert, von Logport ausdrücklich unterstützt, von der CDU lange abgelehnt und von der Stadt nur zögerlich umgesetzt. Mangels alternativer Routen nach Hohenbudberg sei die Sperrung nicht machbar, hieß es.

Inzwischen liest sich das anders: „Hier ist ortsfremder Lkw-Verkehr grundsätzlich unangemessen“, heißt es etwa zur Bismarckstraße. Und weiter: „Da dieser durch die Lage zu Logport aber weiterhin aufgetreten ist, wurde am 1. Februar 2012 ein Lkw-Durchfahrverbot verhängt.“ Immerhin.