Schüler übernahmen im Rahmen eines Ausbildungsprojekts die Leitung einer Stationsgruppe am Johanniter-Krankenhaus.
Sie bezeichnen die Aktion selbst als den Höhepunkt ihrer Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Elf Oberkursschüler des Rheinhauser Johanniter-Krankenhauses übernahmen für zwei Wochen die pflegerische und organisatorische Leitung einer Gruppe der Station 21/23 und betreuten im Früh-, Spät- und Nachtdienst Patienten der Unfallchirurgie, der HNO-Belegabteilung und der Kinderstation.
Ein Projekt mit Motivationsgarantie. „Bereits in der Vorbereitungsphase war eine deutlich steigende Gruppendynamik zu spüren. Das Schülerteam rückte noch enger zusammen, so dass auch die entsprechende Organisation im Vorfeld komplett durch die Schüler in die Hand genommen wurde“, sagte Praxisanleiterin Kornelia Oberst. Für die Schüler war das Projekt eine Vorschau auf das zukünftige Berufsleben. Sie mussten eigenverantwortlich arbeiten: Neben der Teamarbeit waren das selbstständige Handeln in der allgemeinen Pflege der Patienten, die Vor- und Nachsorge bei Untersuchungen sowie sämtliche organisatorische Aufgaben des Stationsalltags gefragt.
Kollegiale Unterstützung durch Lehrkräfte
Denn auch die dreijährige Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger ist in Theorie- und Praxisblöcken aufgeteilt, so dass beispielsweise die Organisation eines Stationsablaufes nur punktuell während der üblichen Ausbildungsstruktur erlebt werden kann. Das leitende Schülerteam wurde im Hintergrund von den Lehrkräften und der Pflegedienstleitung auf partnerschaftlicher und kollegialer Ebene begleitet, beraten und unterstützt. Zudem waren Praxisanleiter während der gesamten Projektphase auf der Station anwesend und standen dem Schülerteam zur Seite.
Ein Frühdienst war die letzte Schicht unter Leitung der Schüler des zweiwöchigen Schülerprojekts. Das Fazit war positiv. Nun folgt der nächste Schritt: In vier Wochen beginnen die Examensprüfungen. Anne Vermeulen, Daniel Stegemann und Jennifer Reiterer schauen nun zurück auf das 14-tägige Schülerprojekt, das erstmalig im Johanniter-Krankenhaus gestartet war. „Die Erwartungen waren im Vorfeld an das gesamte Projekt hoch, insbesondere aber und vielmehr an die eigene Person,“ sagen die Drei. Es gelte, eben alles richtig zu machen, an alles zu denken und nach dem Dienst das Gefühl zu haben, die Patienten gut versorgt zu haben.
Berufswahl bestätigt
Es hat gut geklappt, da sind sich alle einig. „Wir sind jetzt allerdings dankbar für die freien Ostertage.“ Danach steht der Endspurt in die Prüfungsvorbereitungen an. Eines zeigten die Projekttage den jungen Leuten allerdings, sie haben offenbar für sich den richtigen Beruf gewählt. Die Gründe, die dazu führten sind aber individuell verschieden: „Durch einen eigenen Krankenhausaufenthalt, der auch etwas länger dauerte, wurde ich erstmals auf den Beruf aufmerksam“, sagte die 22-jährige Anne Vermeulen. „Dieser Beruf ist sehr vielschichtig und fordert ein hohes Maß an Eigenverantwortung.“ Nach zwei Praktika während der Schulzeit und nach dem Abi tur hat sie dann im Johanniter-Krankenhaus ihre Ausbildung begonnen.
Daniel Stegemann, ebenfalls 22 Jahre alt, kam als Zivildienstleistender ans Johanniter-Krankenhaus und wurde sogenannter OP-Springer. „So entstand der erste Kontakt zu den unterschiedlichen Berufsgruppen, insbesondere auch zum Bereich Pflege. Ich hatte schon immer ein großes Interesse an Medizin und entschied mich dann für den Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers. Denn dieser Beruf ist ein guter Grundstein und bietet viele Weiterbildungsmöglichkeiten, Fachweiterbildungen und auch Studiengänge.“