Rheinhausen. . Die Laiengruppe „Theater Trotzdem“ führte an einem Nachmittag in der Krupp-Aula drei Stücke hintereinander auf.

Es war ein Experiment und es ist geglückt: Gleich drei Stücke hintereinander führte der Rheinhauser Verein „Theater Trotzdem“ am Samstagabend in der Aula des Krupp-Gymnasiums auf. „So etwas gab es in dieser Gegend noch nie“, sagte Regisseur und Schauspieler Marc Breitenbach nach der Aufführung vor gut 80 Zuschauern. Pikantes Thema des Abends: „Trio Literare – Zwischen Liebe, Laster und Leidenschaft“.

Selbst für manch routinierten Schauspieler ist das Auswendiglernen seiner Texte immer eine Herausforderung. Doch gleich drei Charaktere in drei Stücken zu spielen, das war auch für Marc Breitenbach kein Pappenstiel. „Ich lerne meist mit Kinderlärm im Hintergrund, dann fällt es mir einfacher“, sagte der 33-Jährige, der in diesem Jahr bereits sein 20-jähriges Bühnenjubiläum feiert. „Zum Glück bin ich kaum durcheinander gekommen.“

Goethe zum Auftakt

Den Auftakt des Abends machte das Ensemble mit Goethes „Die Launen des Verliebten“ mit Kirsten Rusche, Rieke M. Reinhold und Jörn Guido. Die Rolle des liebestollen Eridons übernahm Breitenbach. „Das war meine Lieblingsrolle, da es mal etwas ganz anderes, ernstes war“, erklärte des Schauspieler. „Sonst sind wir ja eher für lustige Stücke bekannt.“ Nun den Schritt ins klassische Theater zu wagen sei eine bewusste Entscheidung gewesen. „Wir wollen unsere Vielseitigkeit unter Beweis stellen“, sagte Breitenbach. Der Plan ging auf: Die Tiefe des Goethe-Stückes kam rüber.

Die beiden folgenden Stücke dagegen waren wieder typisch für die Rheinhauser Laiengruppe: Thornton Wilders „Die Königinnen von Frankreich“ und Anton Tschechows „Der Bär“ entzückten das Publikum mit Witz und Charme. „Es hat sich gelohnt, auch wenn die Probenarbeit nicht einfach war“, sagte Breitenbach, dem die Rollen des schmierigen Anwalts Cahusac und des kompromisslosen Offiziers Smirnóff wie auf den Leib geschneidert waren. „Wir sind ein gut eingespieltes Team, aber für diese Dreiteilung des Abends wurden wir auseinandergerissen.“ Den Spagat leistete das Theater Trotzdem jedoch mit Bravour.

Auch abseits der Bühne hat sich seit der Vereinsgründung im vergangenen Jahr einiges getan: „Wir haben mit mehreren Gruppen und Vereinen im Umkreis gesprochen“, sagte Vereinsvorsitz Marc Breitenbach. „Gemeinsam wollen wir ein Kulturnetzwerk im Duisburger Westen aufbauen, das von Boulevard über Kindertheater bis hin zum Klassischen alles abdeckt.“