Duisburg- West. . Im Vergleich zu manchen Metropolen ist der Wohnungsmarkt im Westen ausgeglichen. Mieten für jedes Portemonnaie .
Bezahlbarer Wohnraum für ältere Herrschaften mit einer mittleren oder gar kleiner Rente sowie für junge Leute mit einem noch geringen Verdienst wird in Metropolen wie Frankfurt oder Hamburg zunehmend zum Problem. Steigende Kaltmieten zwingen manchen, sich um eine neue Bleibe zu suchen. Leichter gesagt als getan, denn die Wohnungen sind in etlichen Großstädten gar nicht zu finden, sie fehlen schlichtweg.
Mehr oder weniger glücklich schätzen kann sich, wer in Duisburg und vor allem auch im Westen der Rheinstadt wohnt. Denn hier gibt es die Probleme in dem Ausmaß absolut nicht. Die Redaktion sprach mit einigen Wohnungsgesellschaften.
Rund 13 000 Wohnungen bietet die GEBAG, Duisburger Baugesellschaft mbH, stadtweit an. Davon in Rheinhausen 1000 und etwa 1700 in Homberg. Sabine Störch, Abteilungsleiterin Mieterservice, betont: „Die GEBAG hat kein hochpreisiges Segment, da sie als städtische Gesellschaft der breiten Masse der Bevölkerung Wohnungen anbietet. Viele der Mieter sind Transferleistungsempfänger, für die die Stadt eine Förderung zwischen vier und 4,50 Euro pro Quadratmeter gewährt.“
Barrierefreie Wohnungen
Durchschnittlich würden die Mieten zwischen vier bis 5,50 Euro pro Quadratmeter liegen, bis auf wenige Ausnahmen wie etwa bei einem Neubau von kombinierten Eigentums-/Mietwohnungen in Duissern, wo pro Quadratmeter acht Euro veranschlagt seien.
Die GEBAG halte auch einige Seniorenwohnungen vor, die mit öffentlichen Mitteln errichtet worden seien. Sabine Störch: „Nach wie vor besteht ein Bedarf an barrierefreien Wohnungen. Fehlende Wohnungen wie in Großstädten Frankfurt im niedrigen oder mittleren Preisbereich gibt es dagegen nicht.“
Im Gegenteil: Die GEBAG halte Wohnungen für 265 000 Haushalte vor und habe eine Leerstandsquote von 5,6 Prozent. Sabine Störch macht deutlich: „Wir müssen damit leben, weil es in Duisburg einen deutlichen Bevölkerungsrückgang gibt.“
„Das Problem in den Großstädten wie Frankfurt ist nicht mit dieser Region zu vergleichen. Dort herrscht auch ein mieterunfreundlicher Wohnungsmarkt. Es ist ein Missverhältnis,“ sagt Dietmar Vornweg, Vorstand Gemeinnütziger Spar- und Bauverein Friemersheim, und fügt hinzu: „In Rheinhausen ist der Wohnungsmarkt sehr ausgeglichen.“ Der Spar- und Bauverein hat knapp 1500 Wohnungen, und nimmt an reiner Kaltmiete zwischen vier und sieben bis acht Euro pro Quadratmeter. Der Mittelwert liege jedoch zwischen vier und 5,50 Euro.
Nebenkosten als zweite Miete
Das Problem seien jedoch die Nebenkosten, die die Positionen Energie, Strom, Wasser, Gas, öffentliche Gebühren beinhalten. Diese Kosten seien gestiegen. „Deshalb spricht man auch von der zweiten Miete“, weist Vornweg hin. Ihn freut, dass es beim Bauverein keine „strukturellen Leerstände gibt. Es stehen keine Wohnungen leer, etwa weil der Stadtteil nicht beliebt ist.“ Ungefähr 1,3 Prozent aller Wohnungen sind momentan nicht vermietet. „Wegen Modernisierung“, gibt Dietmar Vornweg als Grund an.
Von „Duisburg als absoluten Mietermarkt“, schwärmt geradezu Philipp Schmitz-Waters von der Unternehmenskommunikation der Deutschen Annington. Die Immobiliengruppe mit Sitz in Bochum nennt in Rheinhausen rund 200 Wohnungen ihr eigen. 100 sind es in Homberg, Neumühl und Hochfeld (die Annington fasst intern die drei Stadtteile zusammen).
Der Mieter hat hier eine große Auswahl, wo er wohnen möchte. In Frankfurt dagegen kann sich der Vermieter seinen Mieter aussuchen“, beschreibt Schmitz-Waters die Situation.
Auch sei die Annington mit durchschnittlich 4,72 Euro pro Quadratmeter im sozialverträglichen Bereich. Der Leerstand der Wohnungen in Gesamt-Duisburg liege bei 3,9 Prozent.