Rheinhausen-Friemersheim. . Der Missionskreis St. Josef unterstützt Kranke in Bangladesch. Der Kreis feiert sein 40-jähriges Bestehen und sucht Nachwuchs.

„Angefangen hat alles mit Altpapier und Lumpen“, sagt Hermann Stegers. Diese hatten er und seine rund ein Dutzend Mitstreiter gesammelt, um Geld für Bedürftige in Indien zu akquirieren. Der Missionskreis St. Joseph war, geboren, auch dank der Unterstützung eines niederländischen Geistlichen. Das war im Jahr 1972. Vier Jahre später hatten die Friemersheimer bereits 51 300 Deutsche Mark zusammen und konnten dem Ort Junwani die Wasserversorgung finanzieren. Am Sonntag, 18. März, feiert der Missionskreis St. Joseph um 11 Uhr sein 40-jähriges Bestehen mit einem Dankgottesdienst in der Gemeinde.

Über 40 Hilfsprojekte in Entwicklungsländern hat die Gruppe seither unterstützt, half bei der Rehabilitation von Leprakranken, machte Hausbau für ärmste Familien möglich, bekämpfte Kinderarbeit oder half Tsunami-Opfern beim Wiederaufbau.

Bisher 300 000 Euro für Notleidende gesammelt

Rund 300 000 Euro spendete sie über die Jahrzehnte. „Wir sind uns natürlich im Klaren, dass unsere Hilfe nur ein Tropfen auf den sprichwörtlichen heißen Stein ist“, sagt Stegers. Aber ohne diesen Tropfen, ist er überzeugt, würde es heute vielen Menschen weltweit schlechter gehen. „Und ich kann garantieren: Jeder Euro kommt an.“ Seit 1981 kooperieren die Friemersheimer mit der Andheri-Hilfe aus Bonn, unterstützen schon viele Jahre augenkranke und blinde Menschen in Bangladesch.

Geld für diese gute Sache sammeln sie auf Basaren, Stadtteil- und Gemeindefesten, früher waren sie auch auf Weihnachtsmärkten vertreten. Die bislang erfolgreichste Idee war allerdings eine Benefiz-Lottorunde, gegründet im Jahr 1977 hatte sie seither immer 147 Mitglieder. Im Fall eines Gewinns erhalten die Mitglieder einen Obolus, der Rest geht an die Menschen von Bangladesch.

Trotz der langen Erfolgsgeschichte lastet eine schwere Bürde auf den Schultern des heute 85-jährigen Hermann Stegers: „Wenn ich aufhöre, dann ist auch Schluss mit dem Missionskreis. Wir haben keinen Nachwuchs.“ Über den würden sich die Friemersheimer allerdings sehr freuen, damit die Jubiläumsfeier nicht zugleich das Ende einläutet.