„Unsere Farm soll schöner werden“: Kinder, Eltern und Betreuer hübschen die Robinson-Abenteuerfarm auf.
Wo gehobelt wird, da fallen Späne – und wo gespielt wird, da fällt ab und an auch mal Dreck an. Und kaum irgendwo im Duisburger Westen wird so viel gespielt wie auf der Robinson-Abenteuerfarm in Rheinhausen. Generationen von Kindern haben das Spielparadies auf der Saarstraße besucht. Zeit für eine Generalüberholung: Mit vereinten Kräften gestalteten Kinder, Eltern und Betreuer die Robinsonfarm am Samstag um, putzten, buddelten und pflanzten, um ihre Farm schöner zu machen.
Erde unter den Fingernägeln, Schweißtropfen auf der Stirn, so wie Lasse sieht ein echter Arbeiter aus. Gemeinsam mit seinen Schwestern Lea und Hanna pflanzt der Zehnjährige Stiefmütterchen im farmeigenen Garten. „Wir teilen uns die Arbeit auf“, erklärt Lasse, während er ein Blümchen eintopft. Der Boden ist frisch umgegraben und das Beet nimmt langsam Gestalt an. „Ich habe vorher die Regenwürmer gerettet, die sind wichtig für die Erde“, weiß Lasse.
Bezug zur Natur vermitteln und Identifikation stärken
Einen stärkeren Bezug zur Natur vermitteln, das ist eins der erklärten Ziele der Aktion. „Außerdem schafft es eine größere Identifikation mit der Robinsonfarm, wenn die Kinder an einem Baum vorbeilaufen und wissen, den haben sie selbst gepflanzt“, sagt Astrid Becker, Leiterin der offenen Kinderspielstätte. Becker packt auch selbst mit an und hilft beim Entrümpeln einer Brombeerhecke. Dabei tauchen von Schrauben bis zu Eisbechern allerlei Dinge auf, deren Weg auf die Farm die Leiterin nur wenig verwundern. „Es fällt halt einiges an, da wo Kinder spielen“, verrät Becker mit einem gütigen Lächeln. „Und wenn ich hier selbst herumlaufe, denke ich ständig: Oh, die Ecke sieht aber auch etwas ömmelig aus, da könnte man mal was machen. Das packen wir heute an.“
Mit großem Elan sind vor allem die Kinder dabei, die regelmäßig zum Spielen auf die Robinsonfarm kommen. Auf der Wiese hinter dem neu errichteten Spielhaus für Jungen pflanzen Nico und Eduardo gerade einen Baum ein. „Einen Ahorn“, weiß Nico. Hier ist die Kraft der Elfjährigen gefragt; er hilft, den Baum in das eben gebuddelte Loch zu hieven. Als einziger männlicher Angestellter muss Berufspraktikant Tobias Wismach heute besonders viel helfen. „Solche Sachen sind dann meine Aufgabe, aber das macht auch mir Spaß“, sagt der 22-Jährige. „Normalerweise gehen wir eher Fußballspielen.“
Im Garten der Abenteuerfarm beginnen unterdessen die Rodungsarbeiten: Mit dicken Handschuhen reißen die Kinder vertrocknete Kartoffelhölzer aus, um Platz für weitere Blumen zu schaffen. Die Pflanzen haben Unternehmen und Familien gespendet. Was als nächstes hier angebaut wird? Das steht noch nicht fest. „Jedenfalls nicht wieder Kartoffeln“, weiß Lasse. „Das wäre nicht gut für den Boden.“