Duisburg-West. . Unfallstatistik: Eigentlich Nord-Stadtteile vorn, aber auch in Bergheim kracht es oft. In Homberg verunglückten acht Kinder.
In der jetzt veröffentlichten Verkehrsunfallstatistik für Duisburg schneiden speziell die Nord-Stadtteile schlecht ab, außerdem kristallisieren sich Radfahrer und junge Erwachsene als Problemgruppen heraus. (siehe auch Seite 1 im Lokalteil Duisburg). Doch auch im Westen gibt es einen Stadtteil, in dem es häufiger kracht als anderswo: Mit 195 meldepflichtigen Unfällen - „Bagatellunfälle“ ohne Personenschaden, nicht mehr fahrbereite Fahrzeuge oder Alkoholeinfluss nicht mitgezählt - ist Bergheim „vorne“ dabei. Hochemmerich mit 162 schweren Crashs liegt als zweiter West-Stadtteil schon im Mittelfeld, genau wie Alt-Homberg (141), Friemersheim (111) und Hochheide (102). Rumeln (91) und Rheinhausen-Mitte (78) waren 2011 ein vergleichsweise sicheres Pflaster, das beschauliche Baerl mit 46 Fällen erst recht.
Während Peter Hilp, Leiter des Verkehrskommissariates, für das mit 260 Unfällen einsam an der Spitze stehende Dellviertel noch eine Erklärung parat hatte - „Das ist halt die Innenstadt mit entsprechend hohem Verkehrsaufkommen“ - konnte er für Bergheim keine Unfallschwerpunkte benennen.
Baerl: Nicht ein verunglücktes Kind ...
Von den 202 verunglückten Kindern im Stadtgebiet - ein trauriges Plus gegenüber den Jahren 2008 bis 2010 - verunglückten 36 in den West-Stadtteilen - etwas weniger als die 39 im Süden und deutlich weniger als die 89 im Norden. Alt-Homberg (acht Fälle), Hochheide (sieben) und - auch hier wieder - Bergheim (sechs) gehören allerdings zu den zehn von 46 Stadtteilen, in denen sich 50 Prozent aller Unfälle mit Kindern ereigneten. In Baerl, wo bereits 2010 nur ein Kind zu Schaden kam, wurde diese Zahl 2011 noch unterboten: Kein verunglücktes Kind im ganzen Jahr, lautet die Erfolgsmeldung.
Andere Problemgruppen, etwa die 403 Radfahrer und die 301 „jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre), die 2011 im Duisburger Straßenverkehr zu Schaden kamen - beides ein trauriges Plus gegenüber den Vorjahren - werden in der Statistik bislang noch nicht nach Stadtteilen aufgeschlüsselt.
... aber einer von vier tödlichen Unfällen
Kurios: Ausgerechnet im sonst so sicheren Baerl war einer von insgesamt gerade mal vier Verkehrstoten des letzten Jahres zu beklagen. Am frühen Morgen des 6. März wurde ein angetrunkener Fußgänger auf der unbeleuchteten Rheindeichstraße von einem Pkw überfahren. Nach Angaben der Polizei trug er „vermutlich auch Kopfhörer, so dass er den herannahenden Pkw nicht hören konnte“.