Duisburg-West. . Das Naturwissenschaftliches Theater „Science Act“ brachte den Kindern der Waldschule bahnbrechende Erfindungenen nahe.

Mit der Zeitmaschine durch die Jahrhunderte sausen und dabei große Forscher und Wissenschaftler treffen. Welch ein großes Abenteuer. Das erlebten jetzt alle 200 Jungen und Mädchen der Städtischen Evangelischen Grundschule an der Waldstraße in Baerl. So macht Unterricht besonders großen Spaß und so ganz nebenbei lernten die kleinen Leute, welcher Erfindergeist hinter so mancher heute alltäglichen Sache steckt.

Da stoppte die Zeitmaschine etwa zu Zeiten von Alssandro Volta und Charles Coulomb, von Isaac Newton und Johann W. Goethe, Henry Cavendish und William Kelvin sowie Alfred Nobel und Hermann Helmholtz. In die Rollen der Wissenschaftler schlüpften wechselweise Professor Karl Schwister (Initiator des Projekts) und Volker Leven. Und in dem als Bühne aufgebauten Labor brachten sie den Jungen und Mädchen nahe, was die heute noch berühmten Herren einst so alles entdeckten. Aber: Sie waren bei ihren Experimenten auf die Hilfe der Kinder angewiesen. Die anfängliche Scheu legte sich recht schnell. Die Forscher hätten durchaus auf 200 Helfer zurück greifen können, als sie im Evangelischen Gemeindezentrum an der Schulstraße Einblicke in die Farbenlehre gewährten oder es kräftig krachen ließen.

Theater erstmals an einer Duisburger Grundschule

Erstmals in Duisburg überhaupt gastierte nämlich das naturwissenschaftliche Theater „Science Act“ auf Einladung einer Grundschule. Dabei handelt es sich um die Initiative „Mathe & Co“ der IHK Düsseldorf, die wiederum mit dem Projekt „NWT-Kompetenz für Pänz“ von Prof. Karl Schwister, Lehrstuhl für Chemie und Bioverfahrenstechnik der Fachhochschule Düsseldorf, kooperiert. Er wiederum hat Studenten zur Seite, die mit ihm gemeinsam auf der Bühne stehen. Kindgerecht vermitteln sie komplexes Fachwissen. Es gleicht einem spannendem Spiel, wenn zwei Darsteller in dem Labor experimentieren, nachdem ein Moderator zuvor den geschichtlichem Hintergrund erläutert hat.

Prof. Karl Schwister in der Rolle des Henry Cavendish.  Der Forscher stellte einst als erster Wasserstoff her. Foto: Tanja Pickartz
Prof. Karl Schwister in der Rolle des Henry Cavendish. Der Forscher stellte einst als erster Wasserstoff her. Foto: Tanja Pickartz © WAZ FotoPool

Seit ungefähr neun Jahren reist die Truppe durch die Lande zu hauptsächlich weiterführenden Schulen. Seit drei Jahren wollen sie mit ihrem Experimentier-Theater auch den Kleinsten Physik, Chemie und Co. schmackhaft machen und gastieren an Grundschulen.

Die Baerler Waldschule kam jetzt als erste Duisburger Grundschule in den Genuss, mit der Theatergruppe ihren Schülern eine wissensbereichernde und unterhaltsame Form von Unterricht bieten zu können. Der Mutter eines Schulkindes brachte den Stein ins Rollen. Im Urlaub hatte sie den Hochschuldozenten kennen gelernt und von seinem Projekt erfahren. Das Kollegium der Waldschule war sofort begeistert. Lehrerin Nicole Potreck übernahm die Organisation. Die junge Frau hatte zunächst die finanzielle Hürde zu meistern. 2500 Euro mussten aufgebracht werden. Der Förderverein und viele Eltern halfen mit finanzieller Unterstützung.

Gerne würde die Baerler Grundschule noch eine Projektwoche mit dem Team um Professor Schwister anbieten. Dabei würde in Anlehnung an die Theateraufführung das Dargebotene noch weiter intensiviert. Und vielleicht alle Kinder hätten dann die Gelegenheit, auch mal unter Aufsicht experimentieren zu dürfen. Doch zunächst muss die Hürde der Kosten von 7000 Euro genommen werden. Nun beginnt die Suche nach Sponsoren. Zur Zeit laufen Gespräche mit dem Unternehmerverband Duisburg, der sich möglicherweise finanziell beteiligt.