Duisburg-Rumeln. . Die Bahnhofs-Sanierung in Rumeln wird wegen eines Rechtsstreites zwischen Bahn und Bauunternehmer vorerst nicht neu vergeben.

Ein Schild mit der unfreiwillig komischen Aufschrift „Fertigstellung im Dezember 2011“ hat die Bahn am Rumelner Bahnhof neulich entfernt. Am Zustand, der den Pendlern seit Monaten stinkt, hat sich jedoch nichts geändert: Die neue Pflasterung - inklusive Höherlegung des Bahnsteigs zum stufenfreien Einstieg in die Züge, ist weit davon entfernt, fertig verlegt zu sein; die vordere Hälfte des Bahnsteigs ist mit Baken verbaut.

Noch ärgerlicher: Die elektronische Ausstattung des Haltepunktes ist nicht in Betrieb. Die große Analoguhr ist bereits abgeschaltet und verhüllt, aber die stattdessen aufgebaute digitale Anzeigetafel bleibt dunkel. Notruf- und Info-Säule bleiben bei Knopfdruck stumm, und auch das Münztelefon gibt keinen Mucks von sich - wohl dem, der das Handy oder gleich ein Smartphone für die Fahrplan- und Verspätungsauskunft dabei hat.

Wie berichtet, hatte die Bahn im Herbst das zuständige Bauunternehmen mit Schimpf und Schande vom (Bahn-)Hof gejagt. Zur Zeit, erklärte ein Bahn-Sprecher auf Anfrage, kommunizieren die ehemaligen Partner nur noch per Anwalt, und so lange der Rechtsstreit läuft, könne die Baumaßnahme auch nicht neu vergeben werden.

Eigene Kundschaft verprellt die Bahn damit nicht: Über Rumeln verkehrt nur eine Bahnlinie, der RB31 - im Volksmund auch „Hippeland-Express“. Und der wird vom privaten Konkurrenten NordWestBahn betrieben.

Info-Säule macht keinen Mucks

Doch auch wenn der Rechtsstreit irgendwann entschieden ist und die Baumaßnahmen wieder anrollen, sollten die Rumelner sich auf eins keine Hoffnung machen: Zwar kommen Fahrgäste mit Rollstuhl oder Kinderwagen künftig niveaugleich vom Bahnsteig in den Zug. Für den Weg von der Straße auf den Bahnsteig werden sie aber auch in Zukunft kräftige Helfer brauchen: Ein barrierefreier Zugang von der Straße zu den Bahnsteigen, wie er in Friemersheim kommen soll, stand und steht für Rumeln nicht im Lastenheft.