Kostümierte Jecken in der Krupp-Aula. Gemeinde St. Peter präsentierte Programm mit vielen Spitzen und Pointen.
Geister, Nonnen und Piraten: Hier lebt der Karneval noch in der Ursprungsform: katholisch ausgelassen und gemeinschaftlich heiter. Wenn die Großgemeinde St. Peter Rheinhausen feiert, passt so auch das Motto, „Alles unter eine Kappe, St. Peter Narren nicht von Pappe“. Rund 200 Jecken trafen sich in der Aula des Krupp-Gymnasiums am Flutweg, um mit einem gemeinschaftlich erarbeiteten Programm zum vierten Mal Karneval zu feiern.
Vor der Fusion zur Großgemeinde hatte es vorwiegend in Christus König Karnevalssitzungen der KAB im kleinen Gemeindesaal an der Lange Straße gegeben. Mit der Einbindung von St. Ludger, St. Barbara, St. Peter und Christus König wurde eine große Veranstaltung notwendig, die seit 2009 erfolgreich am Flutweg die närrischen Wogen der Heiterkeit pflegt. Wenn auch die Kirchen St. Ludger und St. Barbara aus den bekannten strukturellen Gründen geschlossen wurden, der Karneval eint die Gemeinde (neben vielen anderen Gemeindeeinrichtungen wie Chor, Frauenhilfe).
100 fleißige Helfer
Rund 100 Gemeindemitglieder waren an der Vorbereitung mit Gestaltung, Bühnenaufbau und Verpflegung dieses Spektakels beteiligt, Gemeindeorganist Ludger Morck war, selbst in drei Nummern kostümiert aus der Bühne zu sehen. In einer trug er einen weißen Raumfahrtoverall mit dem Rückenaufdruck „Morck vom Ork“, was an die gleichnamige TV-Serie erinnerte und begeisterten Applaus hervor rief.
Der Neunerrat war auch wieder dabei: das Karnevalsurgestein Guiseppe Agus firmierte mit Sonnenbrille, schwarzem Anzug und dicker weißer Krawatte als Patriarch und „Pate“ der Gesellschaft, unterstützt von Stefan Dietzen Jürgen Tholl und Andreas Ehrentraut, während Christina Goersch, Sandra Goschin, Anna Grütjen und Miriam Wierschin die weibliche Mehrheit des verkörperten.
Ein Lacherfolg war der Auftritt von Klaus Kusberund seiner Puppe René, von René Tholl verblüffend ähnlich dargestellt wurde. Das Bauchrednerprinzip wurde hier umgedreht, ein echter Kopf in eine Puppenform gedrückt. Zwischendurch ging die Klappe einer gelben Tonne auf und ein weiteres Gesicht erschien und murmelte: „Manamana!“ wie der Auftakt einer bekannten südamerikanischen Melodie. Als Zugabe wurde am Schluss der ganze Song von allen dreien serviert. Eine spöttische Erkenntnis des verbalen Austauschs zwischen Puppe und Klaus: bei einem nicht zu wünschenden Dahinscheiden von Frau Merkel handele es sich nicht um „einen Verlust oder einen Schaden, aber unbedingt um einen Trauerfall“.
Ein weiterer Höhepunkt war die Playbackshow des Familienkreises Christus König, bei der immer wieder „Dieter, Dieter!“-Rufe laut wurden. Die Narren im Saal wollten ihren Dieter Bohlen - und sie bekamen ihn auch am Ende der Show, nachdem die Altstars der neuen Deutsachen Welle wie Markus, Nena, DAF und Hubert K. über die Bühne gehopst und getanzt waren. Tänzerische Elemente brachten die „Bergheimer Mädels“ mit Barbara Gwiada, Sigris Wojtasik, Ulla Lipinski und Trainerin Inge Koberg ins Programm. Die schwungvolle Musik zum Schunkeln und Mitsingen mit vielen karnevalistischen Ohrwürmern in kölschem Idiom kam von der Cocktail-Party-Band aus dem Schwarzwald.