Bach-, Wilhelm-, Kronprinzen- und Schleusenstraße sind seit dem 1.Februar für Sattelschlepper und Lastzüge gesperrt. Die Bürgerinitiative ist zufrieden.
Das ging ausnahmsweise mal schnell: Nachdem die Rheinhauser Bezirksvertreter in ihrer Sitzung vor einer Woche den (im Kern einem rot-grünen Antrag von Februar 2011 entsprechenden) Vorschlag der Stadtverwaltung für ein Lkw-Lenkungskonzept rund um Friemersheim abgesegnet hatten, stehen jetzt die Schilder. Bezirksamtschef Rainer Sanner hatte die Politiker während der Sitzung bekniet, die Kritik an einzelnen Formulierungen des Entwurfes hinten an zu stellen: „Wenn Sie das so beschließen, wie es hier steht, kann es auch kurzfristig umgesetzt werden.“
Dass die mit der Umsetzung beauftragten Wirtschaftsbetriebe in Duisburg tatsächlich so schnell die Bautrupps zum Aufstellen der Verbotsschilder anrücken würden, hatte der Chef der Stadtteil-Verwaltung dann aber doch nicht erwartet. „Die ersten Schilder stehen schon? Dann wissen Sir im Moment noch mehr als ich“, war die erste Antwort auf ein Auskunftsgesuch. Auch bei der Friemersheimer Bürgerinitiative gegen Lkw-Verkehr herrschte freudige Überraschung, auch wenn die IGF-Vorsitzende Renate Ultee fordert, „dass auch die noch fehlenden Schilder jetzt schnell angebracht werden.“
Die noch fehlenden Schilder sind vor allem Geradeausfahr-Gebotsschilder für die Abzweigung von der L473n an der Bachstraße. „Das fällt nicht in die Kompetenz der Stadt; das muss ,Straßen.NRW’ machen, weil es eine Landesstraße ist“, erklärte Sanner. Er rechne aber damit, dass auch das in den nächsten Tagen nachgeholt wird.
Im Gegensatz zum Antrag der Bezirksvertreter schließen die neuen Verbotsschilder nicht kategorisch alle Lkw über 7,5 oder sogar 3,5 Tonnen (nach der EU-Definition für Lkw eigentlich die übliche Größe) zulässiges Gesamtgewicht aus. Stattdessen wird die Durchfahrt per Piktogramm „Sattelkraftfahrzeugen“ und „Lastkraftwagen mit Anhänger“ verwehrt.
Piktogramme statt Anlieger-Regelung
So können typische Lieferwagen für ortsansässige Gewerbebetriebe weiterhin ihre Bestimmungsorte in Friemersheim erreichen, aber Schwerlast-Transporter, wie sie üblicherweise die Logport-Betriebe anfahren, müssen draußen bleiben - und das ohne schwammige „Anlieger frei“-Regelung.
Die hatte zuletzt bei der Sperrung der Rheinhauser Friedrich-Ebert-Straße für Unmut gesorgt. „Anlieger“ ist dort nämlich im Zweifelsfall jeder Brummi-Chauffeur, der bei der Kontrolle versichert, dass er mitnichten den Weg zu Logport verbotswidrig abkürzen, sondern die Tankstelle an der Rheinhausen-Halle ansteuern will - die zu allem Überfluss auch noch Rheinhausens einziges Maut-Terminal beherbergt. Auch wenn die rechtliche Schlupfloch-Suche in Friemersheim nicht ganz so einfach ist - es hätte sich schon etwas gefunden.