Duisburg-West. . Höhen und Tiefen prägten die vergangenen zwölf Monate im Duisburger Westen. Bei aller Dramatik gab es auch viele schöne Momente.
Höhen und Tiefen prägten das mit dem30tenendende Jahr 2011 im Duisburger Westen. In einem Streifzug durch die Monate sei noch einmal an die Höhen und Tiefen erinnert, allerdings ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben zu wollen.Ein Tumult mit 50 Personen in Homberg-Hochheide beschäftigte die Polizei bereits im Januar. Ein Streit in einer Spielhalle an der Moerser Straße soll der Auslöser gewesen sein.
Prinz Karneval regiert im Februar auch im Duisburger Westen. Bei vielen Veranstaltungen feiern große und kleine Narren ausgiebig. Ein Verein aus Essen hat das Denkmal „Badehaus“, das ehemalige Krupp-Waschhaus, gekauft. Nach der Kernsanierung soll dort betreutes Wohnen für junge Mütter entstehen. Aus der Gemeinschaft der Kaufleute formierte sich eine neue Bürgerinitiative in Friemersheim, die gegen den drohenden Lkw-Verkehr aus Hohenbudberg protestiert.
Metalldiebe suchten im März Rheinhausen heim, darunter mehrfach auch den Businesspark in Asterlagen. Verschwunden sind die Bodenplatte des „MercaTors“ und der Ikosaeder. Übel mitgespielt wurde dem Rheinhauser CDU-Bezirksvertreter Detlef Helmdach. Er ging gegen Schmierfinken im Bus vor und landete am Ende im Krankenhaus. Für Entsetzen bei Anwohnern sorgten Schießereien auf der Annastraße. Sichtlich unter Schock standen Mieter des „Roten Riesen“ in Hochheide. Dort war ein Feuer im 20. Stock ausgebrochen. Für einen 65-jährigen Mieter und seinem Hund kam jede Hilfe zu spät. Als der Mann von der Feuerwehr geborgen wurde, konnte der Notarzt keinerlei Lebenszeichen mehr feststellen. Erfreulich die Verleihung des „Friemersheimer Hahns“ an Heinz Trappmann, langjähriger und beliebter Leiter des Bezirksamtes Rheinhausen.
Der Freundeskreis Historisches Homberg ist ab April heimatlos. Wegen der Dachsanierung bleibt die Historische Stube im Kultur- und Freizeitzentrum an der Augustastraße geschlossen. Der Kindergarten in Asterlagen steht vor der Auflösung. Der Trägerverein ist pleite.
Ein Teilnahmerekord war im Mai beim Kunst Cocktail am Lohheidesee in Baerl zu vermelden. 60 Künstler präsentierten ihre Werke. Ein heftiger Streit um Geld war mutmaßlich der Grund, weshalb ein 71-jähriger Rheinhauser seine Ehefrau in der Wanne erstach. Die Polizei nahm den Mann in einer Kneipe fest. Aus dem Fromberger-Hochhaus an der Friedrich-Ebert-Straße in Homberg-Hochheide zogen mit einem Monat Verspätung die letzten Mieter aus. Nach wie vor ist die Zukunft des „Riesen“ ungewiss.
Ein Highlight in Rheinhausen waren abermals die Hofkonzerte in der Bezirksbibliothek, die Juni starteten. Es war die 28. Spielzeit, die unter der Federführung von Bibliotheks-Leiter Wolfgang Eilers organisiert wurde.
Gully wog 40 KilogrammGully wog 40 Kilogramm
Erneut schlugen Metalldiebe zu. An einem Wochenende im Juli ließen Gauner im Duisburger Westen 38 Gullydeckel mitgehen: 16 in Rheinhausen, 21 in Homberg sowie einer in Baerl. Die Täter hatten schwer zu schleppen: Jeder Gully wog circa 40 Kilogramm. Mit großer Traurigkeit reagieren die Freunde der Sioux-Montana-Ranch auf die Schließung des beliebten Western-Dorfes. Vorausgegangen war, dass das Bauordnungsamt nach einer Begehung die weitere Nutzung untersagte. Erich „Fuzzy“ Wiesner und seine Ehefrau Irmi entschieden sich, die von ihnen errichtete und in vielen Jahren betriebene Cowboy-Stadt aufzugeben.
Ein Tuberkulosefall an der Lise-Meitner-Gesamtschule in Rheinhausen beschäftigt im August die Gemüter. Geplatzt sind die Pläne des Kölner Investors Harry Keller, am Toeppersee einen Freizeitpark mit Strandpark zu bauen. Die Stadt Duisburg hat die Verhandlungen zu sehr in die Länge gezogen. Der Investor verwirklicht sein Projekt jetzt in Köln.
Um das Sedat-Mahnmal entwickelt sich im September ein Streit. Die Homberger Linke wirft Rot-Grün vor, das Denkmal gezielt verhindern zu wollen. Die SPD kontert mit „Verleumdung statt konstruktiver Politik“.
18 Grundschüler lassen im Oktober ihrer Fantasie freien Lauf. Mit Unterstützung der Rheinhauser Künstlerin Doris Goebel gestalten sie eine kahle Wand im Hallenbad Toeppersee. Es entsteht eine muntere Unterwasserlandschaft, die unter anderem auch Dank Materialspenden möglich war. Einen besonderen Spaß erlebte eine Geburtstagsgesellschaft. Schlagersänger Guter Gabriel sorgte für Stimmung bei einem Frühschoppen. Guido Fischer, bekannt als CDU-Rebell, legt sein Amt als Vorsitzender des Ortsverbandes Rumeln-Kaldenhausen nieder. Die Begründung seines Parteifreundes Ferdi Seidelt: Fischer habe das Handtuch geworfen, da er nicht mehr mit CDU-Vorderen auf Stadtebene und deren Führung überein stimme.
Noch immer stehen die Bürgerstuben an der Augustastraße leer. Die Verhandlungen mit dem Immobilienmanagement Duisburg (IMD) geraten im November ins Stocken. Mit Zaubereien endet die 40. IKiBu. Im Duisburger Westen gab es spannende Lesungen, Fabulierwerkstätten und ein Theaterstück. Die Wache der Berufsfeuerwehr Rheinhausen an der Friedrich-Ebert-Straße ist marode. Das Geld für einen Neubau ist bereits da. Ein neuer Standort ist bereits im Gespräch.
Ein doppelter Abschied steht den evangelischen Christen in Homberg im Dezember bevor. Sie trennen sich von dem 70 Jahre alten Lutherhaus in Homberg. Pfarrer Johannes Böttcher verlässt nach 13 Jahren die Rheinkirchen-Gemeinde. Bereits vier Mal wurde eine Bekleidungsgeschäft am Hochemmericher Markt in Homberg von Einbrechern heimgesucht. Bei der letzten Straftat konnte die Polizei dank aufmerksamer Nachbarn zugreifen und die Diebe stellen. Ein Geschenk für Spaziergänger gibt es noch kurz vor Weihnachten: Sämtliche Wege an der Südseite des Kruppsees sind auf einer Länge von 400 Metern erneuert.