Rheinhausen-Friemersheim. . Das „Rage Against Racism“-Festival wurde 2011 von der Stadt Duisburg verboten: „Zu wenig Fluchtwege“. Jetzt wird ein neuer Notausgang gebaut. Im Juni 2012 soll das Festival nun sein Comeback erleben.

Freunde der härteren Klänge sollten sich den 9. Juni 2012 schon mal dick im Kalender eintragen: Am traditionellen Termin, dem Samstag nach Fronleichnam, steigt rund um das Friemersheimer Jugendzentrum Mühle wieder das über die Grenzen Duisburgs beliebte Heavy-Metal-Festival „Rage Against Racism“. So wie seit zehn Jahren.

Jedes Jahr? Nein. Fast jedes Jahr. Denn seit dem Sommer 2010 war in Duisburg auf einmal alles anders. Die Ordnungsbehörden sahen Veranstaltern von Festen, Treffen und Konzerten plötzlich sehr genau auf die Finger. Auch denen des ehrenamtlich organisierten, für die Zuschauer kostenlosen Friemersheimer Metal-Spektakels.

„Zu wenig Fluchtwege“, befanden sie bei einer Ortsbegehung im April 2011 - ein halbes Jahr, nachdem die Veranstalter das Festival angemeldet hatte. Leider beim Ordnungsamt - zuständig wäre aber das Bauordnungsamt gewesen.

Denn für Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern muss ein Bauantrag gestellt werden. Das alles, beeilten sich Vertreter der Stadt Duisburg, zu erklären, sei auch vor der Loveparade schon geltendes Recht gewesen. 2011 war es allerdings zum ersten Mal Grund genug, das Festival nur mit der Auflage zu genehmigen, dass ein zusätzlicher Fluchtweg geschaffen wird. Das war in der Kürze der Zeit nicht zu machen. Ende Mai musste der Förderverein „Inne Mühle“ die Metal-Party zähneknirschend absagen.

Notausgang an der Windmühlenstraße

Das Mühlen-Gelände bekommt einen zweiten Notausgang.
Das Mühlen-Gelände bekommt einen zweiten Notausgang.

Seit letzter Woche ist der geforderte zweite Fluchtweg aber in Arbeit. In Richtung Windmühlenstraße wird ein geschotterter Weg als zweiter Notausgang fungieren. In ein paar Tagen soll alles fertig sein. Damit ist nicht nur das städtische Kinderfest „60 Jahre offene Jugendarbeit“ am 1. Juli gesichert, sondern vor allem das Hardrock- und Metal-Highlight im Juni.

Der Preis dafür ist kein Pappenstiel: 5000 Euro blättert die städtische Immobiliengesellschaft IMD als Eigentümer des Gebäudes hin. Noch einmal 5500 Euro muss der Förderverein des Hauses, „Inne Mühle“, beisteuern. Und die vorab anfallenden Kosten für das diesjährige Festival, das bei freiem Eintritt aus dem Getränkeverkauf finanziert wird, wollen ebenfalls gestemmt sein. Spenden kann der Verein jetzt also gut gebrauchen.