Bei der Bürgeranhörung am 15. Dezember ist für die Anschluss-Straße zum Terminal Hohenbudberg mit Gegenwind zu rechnen. Nicht nur wegen evtl. 1000 Lkw pro Tag...
Morgen Abend, ab 18 Uhr, lädt die Stadt Duisburg zur Mitsprache über den Bebauungsplan Nr. 946 - „Gewerbepark Hohenbudberg“ in die Aula der Friemersheimer Förderschule Dahlingstraße.
Der Plan muss bekanntermaßen geändert werden, weil die Erschließung des Gewerbegebietes nicht mehr über den von der Stadt nicht zu finanzierenden Tunnel unter der Bahnlinie hindurch („Querspange“), sondern über Lkw-tauglichen Ersatz für die bestehende aber marode Brücke „Am Stellwerk“ erfolgen soll. Und Anschluss tut Not, da die Hafengesellschaft Duisport und der Uerdinger Chemiepark-Betreiber Currenta dort gemeinsam ein Containerterminal errichten, das für reichlich Lkw-Verkehr sorgen wird.
4000 Autos pro Tag, davon 1000 Lkw
Bis zu 4000 Fahrzeuge, davon rund 3000 Pkw, vor allem aber etwa 1000 Lkw, werden laut eines Gutachtens, auf das sich Anwohner (Namen d.Red. bekannt) berufen, täglich in das Gewerbegebiet hinein oder heraus fahren.
Entsprechend groß war die Erleichterung bei allen Beteiligten und Betroffenen, als Landesregierung und Hafengesellschaft bekannt gaben, die Fördermittel wenigstens für die Notlösung Brücke statt Tunnel bereit zu stellen - die notorisch klamme Stadt Duisburg hätte selbst dabei passen müssen. Aber: Auch diese Geldgeber sparen, wo sie können. Etwa bei der Straßenbreite. Die wird der gesetzlichen Mindestbreite entsprechen - und keinen Zentimeter mehr betragen. Die Anlieger fordern einen halben Meter mehr. Da haben sie voraussichtlich schlechte Karten: Ein Duisport-Sprecher hatte schon im Vorfeld erklärt, das Land fördere nichts, was über den Mindeststandard hinaus geht.
Zehn MonateVollsperrung
Ebenfalls ein Dorn im Auge der Anwohner: Für die Bauzeit der neuen Brücke - geschätzte zehn Monate - ist bislang eine Vollsperrung der Straße Am Stellwerk geplant. Das sei „nicht hinnehmbar“. Ihr Alternativvorschlag: Die neue Brücke könne hinter der bestehenden gebaut werden, so könnte die alte, nur Pkw-taugliche Verbindung bis zur Fertigstellung in Betrieb bleiben.
Selbst ein Punkt, mit dem Duisport eigentlich den Friemersheimern entgegen kommen wollte, sorgt für Unmut: Wenn die neue Erschließungsstraße fertig ist, soll die Dahlingstraße mit einem Höhenbeschränkungs-Balken nicht nur de jure sondern auch de facto für Schwerlaster gesperrt werden. Dumm nur: Hinter der geplanten Sperre hat die Firma Kapperts ihre Einfahrt. Deren Lkw, Traktoren und Baumaschinen müssten dann durch Friemersheim. Rund 80 Fahrten pro Tag prognostizieren die Beschwerdeführer.
Auch davon, wie Fußgänger in Zukunft die neue Straße queren oder passieren sollen, haben Planer und Anlieger unterschiedliche Vorstellungen. So fiel ein Stahlblech-Tunnel von der Eisenbahnsiedlung in Richtung Stellwerk dem Rotstift zum Opfer. Stattdessen soll die Brücke entsprechend länger werden - laut der Anlieger ist das zwar im Bau billiger, wird der Stadt aber unverhältnismäßig höhere Unterhaltskosten bescheren.
Ersparnis beim Bau, aber Folgekosten für die Stadt
Der Verdacht der Anwohner: „Hier soll eine Straße gebaut werden die so günstig wie möglich entstehen soll. Haltbarkeit ist egal, da die Folgekosten nicht von Logport bezahlt werden müssen.“ Und dann ist da noch eine prinzipielle Beschwerde: Laut Bebauungsplan hat Bauherr Duisport sich mit den Anwohnern geeinigt. Dem sei aber nicht so. Zwar habe man mehrmals zusammengesessen, Probleme und Anregungen ausgetauscht. Aber: „Bis zum heutigen Tage gibt es zwar Gesprächsprotokolle, aber keine definitive Zusage.“