Duisburg-West. . Der Tenor Rudolf Bengl spielt mit Konzertchor und Orchester beim Weihnachtskonzert in der Rheinhausen-Halle.

Der Mann ist bekannt durch TV und CD-Aufnahmen, aber in Rheinhausen stand Volker Bengl (51) noch nicht auf der Bühne. Das geschieht beim Weihnachtskonzert von Concordia Rheinhausen gemeinsam mit dem Orchester Daniel Draganov am Sonntag, 18. Dezember, 17 Uhr, zum ersten Mal. Im Gespräch mit der Redaktion verrät Bengl seine musikalischen Vorlieben.

Wie hieß Ihre erste Oper, die sie als Kind gehört haben?

Als ich ein Junge war und die Märchenoper ,Der schwarze Peter’ von Norbert Schultze mit Rudolf Schock in der Titelrolle hörte, war mein Leben vorbestimmt. Als Sänger und Musikliebhaber. Schock war ein erstklassiger Tenor, aber er hatte auch vor allem die Ausstrahlungskraft, mit der er seine Lieder und Rollen ins Publikum transformierte. Als ich ihn hörte, war mir klar, dass mein Beruf später der des Sängers sein würde. Es ist auch keine Frage der Entscheidung oder der Auswahl, sondern wie der große Enrico Caruso es auf den Punkt gebracht hat: Man wird als Sänger geboren.

Welcher Komponist beeinflusst Sie am stärksten ?

Das ist ohne Wenn und Aber Schubert. Ich mag seine Tiefe und Verträumtheit. Allerdings gibt es auch bei ihm einige Lieder, die ich nur auf Bestellung singe. Ich respektiere auf jeden Fall Mozart, er war ein Genie, aber ich finde viele seiner Werke zu leicht und verspielt. Aber die „Feuerwasserprobe“ aus seiner „Zauberflöte“ ist für mich eine Komposition, die mir immer wieder durch den Kopf geht. Und natürlich das Requiem, wie bei vielen deutschen Komponisten. Ich glaube, bei dieser Gattung sind die alle sehr gut. Reflexion, Besinnung und Gedenken sind eben Elemente, die die menschliche Existenz bis in den Grund berühren.

Noch einmal zu Rudolf Schock. Sie haben ihn noch persönlich kennen gelernt!

Er hat mich sogar gefördert. Ich habe den Kontakt zu ihm gesucht und eine Zeit lang war ich sogar sein Schüler. Ich glaube, der einzige überhaupt. Er wollte nicht unterrichten. Dass er mir dann wichtige Hinweise gegeben hat, ist für mich eine besondere Auszeichnung.

Welchen Bezug haben Sie zur heutigen Unterhaltungsmusik?

Ich mag manche Rocksongs, aber auch Swing und Jazz von Ella Fitzgerald. Das ist schon gehobene Unterhaltung. Aber der größten Teil von dem, was ich im Radio per Zufall höre, ist schrottig. Da klingt ein Titel wie der andere.

Was ist für Sie wichtig, wenn Sie auf der Bühne stehen?

Natürlich spielt die Verfassung der Stimme eine große Rolle, aber die ist auch abhängig von dem, was sich in mir an Gefühlen ereignet. Die Überzeugung des Publikums, meine Glaubwürdigkeit, kommt von innen heraus. Nur so kann ich die Zuhörer im Saal erreichen.