Der erwartete „Kinderalarm“ zum Abschluss der 40. Internationalen Kinderbuch-Ausstellung blieb beim Aktionstag im Duisburger Westen aus. Früher wirbelten in den hiesigen Bezirksbüchereien Homberg und Rheinhausen mehr als 100 Kinder durch Foyers und Säle. Dieses Mal hatte die Party den Charakter eines Lesefestes. Ein Grund für ausbleibende Kindermassen samt betreuenden Muttis und Omis mögen dabei Konkurrenzveranstaltungen wie die Weihnachtsmärkte allerorten gewesen sein.
An der Ehrenstraße in Homberg zählte Leiterin Jutta Flaßhove rund 60 Kinder, erklärte diese im Vergleich zu Vorjahren bescheidene Zahl mit organisatorischen Gründen: „Wir konnten uns wegen der Baumaßnahmen im Haus nicht wie früher um die Werbung kümmern.“ Das diesjährige IKiBu-Motto lautete „IKiBu und Du“. Umgesetzt wurde dieser Gedanke durch Lesungen vieler in Duisburg ansässigen oder von hier stammenden Autoren wie Gerd Rübenstrunk, Ursula Wölfel, Mustafa Cede und Willi Fährmann.
Zweisprachige Lesung
Jutta Flaßhofe, freute sich vor allem über den Erfolg der zweisprachigen Lesung, die Mustafa Cede zusammen mit dem Liedermacher für Schulkinder durchführte. Insgesamt standen zehn Leseveranstaltungen auf dem Programm an der Ehrenstraße.
„Davon haben wir vier in Eigenregie gestaltet.“ Das waren Fabulierwerkstätten, in denen munter drauflos erzählt wurde, immer bezogen auf die von den Kindern eingebauten Begriffe. „Dabei konnten Kinder Begriffe aus dem Alltag wählen wie Rathaus oder Eisdiele.“ Zu diesen Begriffen malte dann die Büchereimitarbeiterin Tanja Reichmacher entsprechende Motive auf ein großes Blatt Papier, das die teilnehmenden Schulklassen mitnehmen durften.
Der Höhepunkt beim Aktionstag war die Theateraufführung mit Beate Albrecht aus Witten. Die zeigte ihr Stück „Hexenkuss und Zaubermus“ für Kinder ab vier Jahren. In der Geschichte gerieten die 175-jährige Zauberin Miracula und eine jüngere Standesgenossin aneinander. Es entwickelten sich spannende und aufregende Situationen. Anschließend wurden in der Kreativwerkstatt Gespenster, Hexen und Spinnen gebastelt. Die Fotowerkstatt bot Aufnahmen der jungen Leser zusammen mit dem Lesebär oder dem Leselöwen an.
Möglich wurde die im Vorjahr abgespeckte IKiBu beim stolzen Geburtstag durch Spenden der Volksbank Rhein-Ruhr und des Unternehmens Krankikom. Wolfgang Eilers, Abteilungsleiter für alle Zweigstellen der Duisburg Stadtbibliothek und Leiter der Bezirksbücherei Rheinhausen: „Der Etat für die IKiBu bewegte sich dieses Mal im mittleren fünfstelligen Bereich.“ Insgesamt gab es in Rheinhausen sechs Lesungen für Schulklassen vom ersten bis zum fünften Schuljahr. Höhepunkt an der Händelstraße am Samstag war der Auftritt des Zauberers Jan Gerken. Er ließ Flammen aus seinem Zauberbuch auflodern, Münzen verschwinden und Menschen schweben.