Duisburg-Rheinhausen. . Die Homberger Senegalhilfe hilft armen Menschen in Afrika mit Lebensmitteln und Sachspenden. Auch dieses Jahr wird wieder Geld gesammelt.

Die Adventszeit hat kaum begonnen, da werden schon die ersten Geschenke gekauft, denn bei der Bescherung sollen möglichst viele Kinderaugen leuchten. Josef Jahrmarkt kümmert sich allerdings das gesamte Jahr um ein ganz spezielles Weihnachtsgeschenk: Er spendet Reis für notleidende Menschen in Afrika.

Seine Senegalhilfe, zu der auch Ehefrau Reinhild und Eva-Maria Jüttner gehören, ist inzwischen in Homberg schon fest etabliert. Tatkräftig unterstützt wird das Trio vor allem von der Gemeinde St. Peter, die jetzt am Wochenende während der Gottesdienste für den Senegal sammelt und im Januar auch die Sternsinger für diesen guten Zweck losschickt.

„Jeder Cent landet bei den Ärmsten im Senegal“

„Von dem Geld kaufen wir Reis und Öl“, sagt Josef Jahrmarkt. Zugute kommt dies den Ärmsten der Diözese Thiés im Westen des afrikanischen Landes. Letztes Jahr konnten 240 Familien und Dorfgemeinschaften mit Lebensmitteln versorgt werden. Rund 70 000 Euro haben die Homberger in den letzten Jahren bereits in den Senegal geschickt, diesmal könnten 20 000 Euro dazukommen - ohne den Beitrag der Sternsinger.

„Jeder Cent landet bei den Ärmsten im Senegal“, versichert der Rentner mit Herz für Afrika. Denn er kooperiert nicht nur mit dem katholischen Missionswerk „Missio“, das gesammelte Spenden um zehn Prozent ergänzt, aber Rechenschaft über Ausgaben verlangt. Außerdem gibt es einen Partner vor Ort, Pfarrer Joseph Mbaye, der zentral Reis und Öl einkauft und ihn an die Bedürftigen weitergibt. „Wir hatten noch nie Beschwerden oder Probleme“, sagt Jahrmarkt, der selbst schon mit seiner Familie und Gemeindemitgliedern die betroffenen Dörfer besucht und dort die „Freude und die Dankbarkeit der Menschen“ erlebt hat.

Um den Spendenbetrag zu erhöhen, wird die Senegalhilfe am Wochenende auf dem Homberger Weihnachtsmarkt der Gemeinde St. Johannes dabei sein, sowie am Sonntag in Uerdingen. Verkauft werden mitunter echte Handwerkswaren aus Thiés, aber auch selbst gemachte Marmeladen und Weihnachtsdekoration.

Geld für Nahrung wichtiger denn je

Geld für Nahrung sei für die Menschen im Senegal jetzt wichtiger denn je, sagt Jahrmarkt, denn die Preise in Afrika seien deutlich gestiegen. „Mit 25 Euro können wir aber immer noch einen 50-Kilo-Sack Reis kaufen. Davon überlebt eine Familie zwei oder drei Wochen.“ Man könne sich nur schwer vorstellen, wie arm die Menschen dort wirklich seien, wenn man noch nicht da war. Nach einem Besuch werde man die Eindrücke nicht los.

„Wir wollen aber nicht bloß Almosen schicken, sondern so helfen, dass die Senegalesen auf eigenen Füßen stehen können.“ Daher sammeln die drei Homberger nicht ausschließlich Geld für Reis, sondern auch Werkzeuge und medizinische Geräte. Den Bau einer Geburtsstation samt Gynäkologenstuhl haben sie bereits ermöglicht und mit gebrauchten Nähmaschinen, zum Beispiel, helfen sie jungen Frauen bei der Existenzgründung. „Die medizinischen Geräte werden definitiv nicht für die Beschneidung von Mädchen benutzt“, stellt der Homberger auf Nachfrage klar.

Geld und Sachspenden sammeln Josef Jahrmarkt und seine Mitstreiter das gesamte Jahr, auch 2012 wird das Projekt fortgeführt. Ob die Jahrmarkts dann aber wieder selbst nach Afrika fliegen können, ist aufgrund der schwierigen politischen Lage derzeit ungewiss.

„Im Frühjahr stehen Wahlen an und Präsident Wade will die Verfassung ändern, damit er wiedergewählt werden kann.“ Dies habe schon zu Problemen geführt, zwei Oppositionelle hätten sich sogar aus Protest verbrannt. „Es könnte Unruhen geben“, sagt Jahrmarkt. „Aber wir werden auch weiterhin den Ärmsten im Senegal helfen.“