Duisburg/West. . Aktion „Duisburg. Aber sicher!“ soll Autofahrer und Senioren etwas lehren - und nicht nur „abkassieren“ wieder der rasende Volksmund sich gerne beschwert. Auch die Unmotorisierten können von der Aktion profitieren.
Der letzte Unfall vor dem Seniorenzentrum Lene-Reklat an der Rheinhauser Friedrich-Ebert-Straße liegt gerade einmal einen Tag zurück. Ein Auffahrunfall direkt vor der Einfahrt, Blechschaden und eine unter Schock stehende Mitarbeiterin des Seniorenheims sind das Resultat. Der Auftritt von Polizei, Stadt, politischer Prominenz von Stadt und Land an der Friedrich-Ebert-Straße kam für die Einrichtung also genau zum richtigen Zeitpunkt.
Die Kampagne „Duisburg. Aber sicher!“, Stadt, Land, Bürgerstiftung, Verkehrsgesellschaft und Polizei sind daran beteiligt, hatte die wichtigen Menschen und eine hochmoderne Radaranlage an die vierspurige Straße geholt. Die Polizei hielt jede Menge Fahrer an, die schneller als die erlaubten 50 Stundenkilometer waren. „Bußgelder gibt es heute aber keine“, sagt Georg Puhe vom Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement bei der Stadt. Man wolle die Autofahrer sensibilisieren, im Rahmen der Aktion würde man aber lediglich weiße, gelbe und rote Karten verteilen.
„50 Prozent der Fahrer sind hier zu schnell“
„50 Prozent der Fahrer sind hier zu schnell unterwegs“, sagt Manfred Berns von der Bürgerstiftung. Er zitiert aus dem Protokoll einer Geschwindigkeitsmessanlage an der Ebert-Straße. 50 Prozent aller im Straßenverkehr getöteten Radler und Fußgänger seien Senioren, ergänzt Puhe allgemeine Daten. Es gelte achtsam zu sein, Senioren würden sich im Straßenverkehr nicht immer logisch verhalten und könnten Gefahren nicht immer einschätzen.
Bei der „Duisburg. Aber sicher!“-Aktion - sie kostet 15 000 Euro, das Land zahlt den Löwenanteil - sollen neben den Autofahrern auch die Senioren etwas lernen. Die Bewohner des Reklat-Hauses bekamen von den Machern des Projekts Informationen zum sicheren Verhalten im Straßenverkehr. Das „Gesehen werden“, ist dabei sehr wichtig. Helle Kleidung gehört dazu, die Wahl des richtigen Weges auch. Es gilt, Fußgängerüberwege an Ampeln und Zebrastreifen zu nutzen und nicht einfach irgendwo die Straße zu überqueren. Außerdem gab es Tipps für das verkehrssichere Fahrrad.
Andreas Heisel, Leiter des Lene-Reklat-Seniorenzentrums, hatte sich für die Aktion vor seiner Einrichtung beworben, ihm seien die vielen Raser schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Durch die Installierung der Geschwindigkeitsanzeige wird die Zahl der Raser jetzt sinken, das zeigten die Erfahrungen der Bürgerstiftung. Sie hat im Stadtgebiet insgesamt vier dieser Anlagen im Einsatz.
Die nächsten Termine der Geschwindigkeits-Messaktion: Donnerstag, 1. Dezember, vor der Senioreneinrichtung Duisburger Straße 241 in Hamborn und am Dienstag, 6. Dezember, vor dem Seniorenzentrum an der Karl-Jarres-Straße 100-104 im Dellviertel.