Rheinhausen. .
Rund 30.000 Euro ist sie wert, die größte Einzelspende, die der Armen-Selbsthilfeverein „Bürger für Bürger“ in seiner Geschichte erhalten hat: Eine Kühlzelle. Gespendet von der Dresdner Kühlanlagenbau GmbH.
Eigentlich ist es eher ein richtiges Kühlhaus im Kleinformat. Sechs mal sechs mal zweieinhalb Meter ist sie groß, in mehrere begehbare Räume eingeteilt, die wahlweise Frischwaren kühl oder Tiefkühlkost gefroren halten. Geliefert hat den Kühl-Koloss die ostdeutsche „Dresdner Kühlanlagenbau GmbH“ (DKA), die deutschlandweit aktiv ist und in Ratingen auch eine Niederlassung für den Großraum Rhein/Ruhr betreibt.
Die Chefs dieser Niederlassung, berichtet Geschäftsführer Horst Sieber, seien es dann auch gewesen, die sich vehement dafür eingesetzt hatten, Bürger für Bürger mit einer Spende zu bedenken. Laut Sieber unterstützt die Firma regelmäßig „Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben - und Menschen, die selber etwas bewegen, um diesen zu helfen“. Da habe Bürger für Bürger hundertprozentig ins Anforderungsprofil gepasst. „Zumal die Dresdner Tafel an unserem Hauptsitz schon mit mehreren Kühlzellen und Fahrzeugen von uns versorgt ist. Wir sind mit unserem Geschäft deutschlandweit aktiv, da war es mal an der Zeit, auch bei unseren caritativen Aktivitäten mal woanders was zu tun.“
Die Kühlkammer aus dem Osten nutzt der Verein für seine Lebensmittelausgabe, mit der er nach eigenen Angaben an neun Ausgabepunkten in Duisburg rund 5000 Bedürftige versorgt. Dazu kommen Lieferungen an Schulen, Kindergärten, Jugendtreffs und das Friedensdorf Oberhausen.
Geliefert hat DKA die Kühlkammer bereits Ende Juni - in Einzelteilen, die das Team von Serviceleiter Frank Jakubik in rund 100 Stunden montieren musste. Übrigens hat DKA sich verpflichtet, die Anlage ein Jahr lang zu warten und gegebenenfalls zu reparieren.
Strom-Ersparnis von 4000 Euro pro Jahr
Laut der Vorsitzenden Ute Muders kam die Lieferung „so kurz vor dem Sommer gerade richtig.“ Bislang hatte der Verein sich mit ausrangierten Kühltruhen aus Privatspenden beholfen. „Wir waren natürlich froh, dass wir wenigstens die hatten“, sagt Geschäftsführer Rolf Karling. „aber die standen überall im Weg, es passte nie genug rein - und vor allem waren das Stromfresser!“
Rund 12 000 Euro zahlt der Verein zur Zeit jährlich an Stromkosten. Karling rechnet damit, dass dieser Posten mit der neuen Profi-Ausrüstung um ein Drittel schrumpft. Der Verein, der keine öffentlichen Mittel bekommt, sondern lediglich von Spenden und den symbolischen Preisen für die ausgebenen Lebensmittel - ein Euro pro Paket - wirtschaften muss, wird die Ersparnis gut gebrauchen können.