Rheinhausen / Moers. .
Schwafheimer Vereine wollen an der Grenze nach Rumeln und Trompet eine gemeinsame Platzanlage mit Halle bauen.
Der Plan der Nachbarn in Moers-Schwafheim klingt schlüssig: Bestehende Sportanlagen im Dorfkern schließen, die Grundstücke zu Geld machen und am Ortsrand, wo es Grund und Boden zu Ackerland-Preisen gibt, neue Anlagen errichten. Weniger begeistert sind Anwohner in Trompet. Denn der Standort dieser neuen Anlage wäre im Dreieck von Düsseldorfer und Römerstraße, unmittelbar an der Stadtgrenze nach Duisburg.
Schwafheimer Vereine sollen nach Asberg
Hintergrund der Moerser Pläne ist der dort verabschiedete „Sportentwicklungsplan“: Vereine sollen kooperieren, teilweise fusionieren - und vor allem Sportanlagen gemeinsam effektiver nutzen. Für den Fußballverein SV Schwafheim und den Handballclub TV Schwafheim hieße das: Vor Ort bleibt nur eine „dezentrale Anlage“, auf der Jugendmannschaften trainieren können, der eigentliche Trainings- und Spielbetrieb soll zu einer zentralen Anlage in Asberg abwandern.
Ein Plan, von dem die Vereine nicht begeistert sind: „Das würde die Vereinsstrukturen und damit auch einiges an Ortsleben auseinanderreißen“, sagt der SV-Vorsitzende Holger Kleinekort. Daher haben SV und TV, die schon seit einem Jahr kooperieren, jetzt einen Gegenvorschlag eingereicht: Im Außenbereich, nahe Trompet und Rumeln, soll eine neue, große Platzanlage für beide Clubs entstehen, finanziert aus dem Verkauf der Alt-Anlagen - bis zu sechs Millionen Euro könnte das laut Insidern bringen. Mittlerweile hat auch der Moerser Fechtclub, der bislang eine vereinseigenen Halle in der Moerser City betreibt, Interesse bekundet. Mit diesem Partner, so Kleinkort, wäre am Stadtrand sogar eine Vierfach-Halle möglich.
Die Politik in Moers hat zum Vorschlag der Vereine noch keine Meinung: Der Sportausschuss hat einen entsprechenden Antrag auf die November-Sitzung vertagt; mit einer Entscheidung rechnet man nicht mehr in diesem Jahr.
Sportausschuss hat noch keine Meinung
Um so deutlicher bringt sich die Trompeter SPD in Person von Ratsherr Reiner Friedrich in Stellung: „Was man den Schwafheimer Bürgern nicht weiter zumuten will, dürfen dann die Trompeter Bürger ertragen“, beklagt er. Die bisherige Freifläche diene der Grünvernetzung, und nach dem geltenden Gebietsentwicklungsplan sei das Vorhaben an dieser Stelle ohnehin unzulässig: „So viel Verständnis wir für die Belange des Sportes haben, aber um Schwafheim herum gibt es genug Freiflächen. Diese können doch dann auch für die sportlichen Belange genutzt werden und davon würden dann nicht die Duisburger Bürger tangiert.“
Kleinekort sieht das Konfliktpotenzial weniger dramatisch: Bislang sei es ja nur ein Konzept, das noch lange nicht ins Detail ausgearbeitet ist: „Und die Fläche, von der wir reden, ist so groß - da werden wir schon eine Lösung finden, die auch für die Nachbarn verträglich ist.“ Friedrich bezweifelt das und kündigt „bei der Umsetzung dieses Planes an diesem Standort schon jetzt unseren erbitterten Widerstand an, der auch verwaltungsrechtliche Schritte mit einbezieht.“