Wie wär’s mit einem guten Buch zum verregneten Sommer? Rheinhauser Persönlichkeiten haben verraten, was sie zurzeit Lesen, Bürgermeister Winfried Boeckhorst fängt an.

Ein verregneter Sommer und der Rest der großen Ferien – eine gute Zeit, um mal wieder ein gutes Buch zur Hand zu nehmen. Nun ist die Auswahl an guter und auch weniger lesenswerter Lektüre groß. Die Redaktion hat einmal im Duisburger Westen bei bekannten Menschen nachgefragt, was sie denn aktuell so lesen. Anfangen wollen wir die Serie mit dem Rheinhauser Bezirksbürgermeister Winfried Boeckhorst. Er ist geradezu prädestiniert für diese Aufgabe, war er doch vor seinem Amt als erster Bürger Rheinhausens lange Jahre Vorsitzender des Kulturausschusses.

Aber nicht nur das: von 2004 bis 2009 war der SPD-Mann auch im Aufsichtsrat der Duisburg-Marketing tätig, und somit auch immer an der Organisation des Duisburger Weinfestes beteiligt. Ihm ist es schließlich auch gelungen, die letzte bis dato noch nicht vorhandene Region zu diesem Fest einzuladen, nämlich Weinbauern von der Ahr.

Daher vielleicht die Affinität zu diesem Weinanbaugebiet in der Eifel, denn als ersten Lesetipp hat er Krimis von diesem Fluss parat. Es handelt sich hierbei um fünf Bücher des jungen Autors Carsten Sebastian Henn, nämlich „In vino veritas“, „In dubio pro vino“, „Nomen est omen“, „Vinum mysterium“ und „Vino diavolo“, verlegt bei Emons. „Sie sehen schon, alle Bücher haben irgendwie mit Wein zu tun, aber genau das liebe ich, der Held der Romane Julius Eichendorff, weiß schon gut zu leben.“

Geprägt von
Lokalkolorit

Die Bücher sind stark geprägt vom Lokalkolorit, teilweise ist Kartenmaterial vorhanden, so dass der detektivisch veranlagte Leser selbst die Region unter die Lupe nehmen und die Zusammenhänge rekonstruieren kann. Julius Eichendorff ist Koch und Betreiber eines Gourmetrestaurants und gerät immer wieder in Fälle, die er eigentlich mehr hobbymäßig aufklärt. „Besonders putzig ist sein Kater Mister Bimmel gezeichnet“, meint der ehemalige Lehrer für Geschichte, Philosophie und Englisch.

Und eine zweite Krimireihe legt er den Lesern ans Herz: Die stammt von dem in Schottland geborenen Autor Martin Walker, darin ermittelt immer der Polizist Bruno Courages, der auch ein begehrter Junggeselle ist. Die Geschichten spielen in St. Denise, einem kleinen verschlafenen Ort im Süden Frankreichs Nähe des Atlantiks. „Der Autor hat hier unwahrscheinlich viel geschichtliches Wissen eingebracht und sehr viele Probleme, die aus dem Kolonialismus herrühren, werden in den Geschichten angerissen,“ so Boeckhorst“, „außerdem lehnt sich Courages immer auf interessante Weise gegen die Bestimmungen aus Brüssel auf.“ Die Titel der Serie lauten „Bruno, Chef de Police“, „Grand Cruz“ und „Schwarze Diamanten“(hier geht es um wertvolle Trüffelpilze).

Platon und ein
Schnabeltier

Aber es gibt natürlich von dem ehemaligen Philosophielehrer noch einen Leckerbissen aus diesem anspruchsvolleren Bereich: Thomas Cathcart und David Klein haben seiner Ansicht nach ein Meisterwerk für den Einstieg in die Fachbegriffe der Philosophie abgeliefert. Mit „Platon und ein Schnabeltier gehen in eine Bar“ erklären sie auf witzige Weise die verschiedenen Fachrichtungen der Philosophie. „Ich habe mich köstlich amüsiert, weil die Witze, die in den jeweiligen Bereich einleiten sollen, wirklich gut sind.“