Rumeln. .

Die Stadt hat die Baugenehmigung für den Getränkemarkt im Rumelner Wohngebiet erteilt. Jetzt ziehen die Nachbarn dagegen vor Gericht.

Statt Briefmarken gibt es an der Rathausallee demnächst Bierflaschen. Zumindest, wenn man der Rechtsauffassung des Duisburger Planungsamtes folgt. Das hat nämlich beschlossen, einem entsprechenden Antrag auf Umbau- und Nutzungsänderungsgenehmigung für die ehemalige Rumelner Hauptpost zuzustimmen, und der Investor steht ohnehin Gewehr bei Fuß. Die Anwohner wollen das jetzt vor Gericht verhindern.

Ärger in der Nachbarschaft

Bereits als die Bezirksvertretung Rheinhausen/Rumeln-Kaldenhausen den Bauantrag zu beraten hatte, zeigte sich, dass das Vorhaben in der Nachbarschaft alles andere als Begeisterung weckt. Die normalerweise bei Sitzungen des Stadtteil-Parlamentes eher leere Besuchertribüne war bis auf den letzten Platz mit wütenden Rumelnern gefüllt, die den Bezirkspolitikern demonstrieren wollten, was sie von der Aussicht auf rappelnde Getränkekisten, scheppernde Einkaufswagen sowie an- und abfahrende Autos der Kunden und der Lieferanten - beide eher nicht aus der Nachbarschaft - die stadtplanerisch immerhin als „allgemeines Wohngebiet definiert ist - halten.

Nachbarn des alten Post- und designierten Flüssigmarkt-Standortes sind neben vielen Häuslebauern vor allem die Bewohner des Altenheims „Rumelner Hausgemeinschaften“ im ehemaligen Rathaus der Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen.

Auch denen sei die Geräuschentwicklung des Geschäftes zuzumuten, hatte die Baubehörde anhand eines Lärmgutachtens festgestellt. Und Einzelhandel, der Güter des täglichen Bedarfes vertreibt - also auch Getränke - sei in „allgemeinen Wohngebieten“ ohnehin grundsätzlich zulässig.

Die Klage ist unterwegs

Das wolle man doch noch mal sehen, haben jetzt diverse Anwohner beschlossen, denen der Bescheid über die von ihnen im Vorfeld beanstandete Baugenehmigung Anfang der Woche per Post zugegangen war. Vor allem die Stichhaltigkeit des Lärmgutachtens vor dem Hintergrund eines besonders schützenswerten Altenheims in unmittelbarer Nähe zweifeln sie an. Nun hat Justitia das Wort.