Weiter wachsen kann der Trödelmarkt für Kindersachen nicht. „Wir haben unsere Kapazität erreicht“, sagt Jan-Philipp Windt vom Jugend- und Kulturzentrum Tempel.

Dabei gäbe es durchaus noch Interessenten für einen Stand auf der Wiese vor der Bergheimer Mühle. „Einigen Leuten müssen wir leider immer absagen“, sagt Windt.

Doch die Größe des Trödels passt zur familiären Atmosphäre. 80 Trödler haben ihre Stände aufgebaut, dazwischen laufen Eltern und Kinder umher. Ihre wachsamen Blicke wandern über die Tische, auf der Suche nach Kinderbüchern oder einem ferngesteuerten Auto.

Am äußersten Rand des Trödelmarkts hat Werner Rüffer Stellung bezogen. Er ist Spezialist in Sachen Spielzeug für Jungen. Mit seinem ersten Besuch auf dem Markt ist er zufrieden. Sein Stand ist fast leer, nur eine Kiste Miniaturautos aus dem Bestand seines Sohnes hat den Ausverkauf überstanden. „Die Leute waren erstaunlich gut über die Preise informiert und wussten, wie man handelt“, resümiert er.

Viele Händler und Besucher kommen regelmäßig zu dem Markt, den der Förderverein des Tempels einmal im Monat veranstaltet. Die Trödler kennen sich untereinander, die Stimmung ist locker und entspannt.

Gewerbliche
Anbieter sind tabu

Nur auf eines achten die Veranstalter: „Wir wollen keine Stände bei uns haben, die gewerblich arbeiten“, sagt Ehrenamtler Jan-Philipp Windt. „Der Markt soll nicht kommerziell sein, sondern von Eltern für Eltern.“

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Dauerbrenner im Trödelangebot sind Kinderstrampler, Fahrradhelme, Plüschtiere und Kassetten - die feilgebotenen Waren drehen sich ausschließlich um den Nachwuchs. Die wahrscheinlich jüngste Trödlerin auf dem Markt ist Hannah Runkel. Während Mutter Sabine etwas zu essen holt, kümmert sich die Siebenjährige um den Stand und beweist ein Händchen fürs Verkaufen: „Ich habe schon drei Kuscheltiere und ein paar Kassetten verkauft“, sagt sie stolz. Die Einnahmen darf sie behalten - „aber ich spare das Geld lieber“, hat sie beschlossen.

Für musikalisches Flair sorgt Rasmus Gamerschlak. Inmitten der Stände hat der Achtjährige es sich unter einem Baum bequem gemacht. Im Schneidersitz spielt er Gitarre und singt, um ihn herum hat sich eine kleine Fangemeinde angesammelt. „Ich spiele immer mein ganzes Liederbuch durch“, sagt Rasmus. Fünf Kinder lauschen seinem Konzert und legen begeistert ein paar Münzen in sein Körbchen.

Die Trödellaune der Marktbesucher ist enorm, bis in den Nachmittag feilschen sie leidenschaftlich. Selbst der Regen, der den Boden am Morgen aufgeweicht hat, kann die Stimmung nicht trüben. „Es verwundert mich jedes mal aufs Neue, dass der Trödelmarkt bei jedem Wetter gut besucht ist“, sagt Jan-Philipp Windt.