Man trägt wieder mehr weiß, sinnbildlich gesprochen, als Symbolfarbe für Hochzeiten. Auch im Duisburger Westen stieg die Anzahl der Eheschließungen im Jahr 2010 zum Vergleich in 2009.

So gab es in den vergangenen zwölf Monaten 416 mutige Paare, die sich in das Doppel des Lebens wagen. 2009 waren es nur 390.

Standesamtsleiter Günter Stockmann sieht aber keinen Trend: „Im einen Jahr gibt es weniger Trauungen, im anderen wieder mehr.“ Die bisherigen Zahlen für das erste Halbjahr 2011 lassen noch keinen weiteren Auftrieb bei den Eheschließungen erwarten. Denn bis einschließlich Juni wurden 150 Ehen geschlossen. Das ist noch nicht einmal die Hälfte der Vorjahresmarke.

Hoppeditz als Trauzeuge

Allerdings könne sich da noch eine Steigerung entwickeln. Es gibt 2011 schließlich ein sogenanntes Schnapsdatum: den 11.11.11 als magische Zahl für Heiratswillige. Dieses Datum fällt auf einen Freitag und ist außerdem traditionell der Eröffnungstag der neuen Karnevalssession. Am 11. November wird der jecke Narrenpatron „Hoppeditz“ ins Leben zurückgerufen. Denkbar, dass er bei einigen Hochzeitsleuten als Trauzeuge „verpflichtet“ wird.

Meldungen für diesen Trautermin hat das Standesamt Duisburg West schon erhalten: „Für das Rathaus in Rheinhausen liegen acht Meldungen vor, für das Lehrerhaus in Friemersheim schon zwei.“

Die dortigen Trauungen werden als „unvergessliches Erlebnis“ gepriesen. Am Rand des idyllischen Dorfensembles zwischen Rheindeich und uralten Bäumen bietet das vom Freundeskreis Lebendige Grafschaft getragene Lehrerhaus historische Zeitzeugenschaft. Hier wohnten Küster und Schulmeister der Gemeinde und vieles ist noch erhalten. Das heutige Trauzimmer war Unterrichtszimmer.

Das Gebäude von 1806 wurde vom Freundeskreis liebevoll restauriert und dient heute als kleines Heimatmuseum, mit allen Schränken, Bildern, Kommoden und auch Porzellan.

Nach der feierlichen Zeremonie durch den Standesbeamten gibt es einen Sektempfang, der im Kulturraum, oder auf dem Schulhof stattfinden kann. Bei zeitlich ausreichender Buchung könnte sogar der Hochzeitstermin in der benachbarten evangelischen Kirche mit der standesamtlichen Trauung verbunden werden. Im Lehrerhaus schlossen seit 1997 mehr als 900 Paare den Bund fürs Leben.

Museumsschiff

Die Kosten für eine Trauung im Lehrerhaus betragen 143 Euro (Außengebühr) plus 40 Euro (Standesamtgebühr), für Paare mit anderer Nationalität beträgt die Gebühr 66 Euro, die Urkunde kostet zusätzlich zehn Euro. Für die Ausrichtung im Lehrerhaus verlangt der Verein 77 Euro.

Ein weiterer origineller Trauungsstandort ist die Oscar Huber in Ruhrort. Das Museumsschiff ist ein Seitenrad-Schleppdampfer, der heute als Museumsschiff im Vinckekanal in Duisburg-Ruhrort liegt. Das Schiff ist der letzte erhaltene Raddampfer auf dem Rhein, es gehört zum Museum der Deutschen Binnenschifffahrt.

Trauungen jeden Freitag und jeden ersten Samstag im Monat nach Absprache mit dem Standesamt Duisburg West. Telefon 02065/9058-240 oder 02065-9058-241 oder mit dem Freundeskreis Lebendige Grafschaft, Telefon 02065/20633.