Rheinhausen. .

Die Anwohner des Platanenwegs in Bergheim bringt das namensgebende Gehölz auf die Palme, denn Windböen wehen nicht nur Blätter von den Bäumen.

„Schön hier“ ist in der Regel die Reaktion von Besuchern des Platanenwegs in Bergheim. Zechenhäuschen aus den 50-er und 60-er Jahren, modern herausgeputzt, stehen in großen, schmucken Gärten, und die schmale Straße wird von ähnlich alten und entsprechend imposanten Exemplaren des namensgebenden Gehölzes gerahmt. Die allerdings sind den Anwohnern eher Dorn im als Erbauung fürs Auge, denn es kommt eben nicht nur Gutes von oben. An lästiges Laub, das im Herbst säckeweise weggeschafft werden muss, haben die Siedler sich zähneknirschend gewöhnt. Dass allerdings auch armdicke Äste auf die Straße fallen, geht ihnen dann doch zu weit.

Sprint unters Dach

Nur mit einem Sprint unters Gartenhausdach habe sie sich erst Ende letzter Woche vor einem herabstürzenden Ast retten können, berichtet etwa Alexandra Kipper. „Ein eigenartiges Geräusch veranlasste mich, nach oben zu blicken, als ein heftiger Windstoß am frühen Abend einen etwa vier Meter langen und 20 Zentimeter dicken Ast herabstürzen ließ.“

Schon lange seien sie und andere Bewohner des Platanenwegs mit der Stadt in Kontakt: „Bei starken Wind haben wir immer Angst, dass wieder etwas passiert. Die alten Platanen verlieren regelmäßig Äste, die dann in die Gärten oder auf die Straße fallen. Im Herbst und im Frühjahr fallen auch schon mal größere Äste vom Baum.“

Briefe an die Stadt

Briefe an die Stadt mit der Forderung, die Bäume häufiger als zwei mal im Jahr zu kontrollieren und zu beschneiden, blieben ohne Erfolg. „Zwar waren die Kontrolleure der Stadt am Dienstag (also zwei Tage vor dem o.g. Vorfall, d.Red.) da, um einen der Bäume zu beschneiden, aber mehr als ,Maniküre’ hat nicht stattgefunden.“, sagt Alexandra Kipper.

Laut Volker Heimann vom Grünflächenamt ist mehr im Rahmen der Baumschutzsatzung nicht möglich und auch nicht nötig: „Alle für die Verkehrssicherheit nötigen Pflegemaßnahmen werden im Rahmen dieser Kontrolle von Fachleuten angeordnet und durchgeführt.“ Trockene, morsche Äste oder solche, die an Baukörper schlagen, würden entfernt, verspannte mit Seilen in der Baumkrone gesichert. Schon aus Haftungsgründen achte man darauf, dass der Grad des Eingriffs in die Natur „gerichtsfest“ ist. „Aber es bleibt ein natürliches Risiko. Bei jedem Sturm passiert es, dass selbst kerngesunde Bäume umstürzen.“ Wer das vermeiden wolle, müsse komplett auf Bäume in der Stadt verzichten.

„Natürliches Risiko“

Alexandra Kipper dürfte das nicht zufrieden stellen. „Was “, fragt sie, „muss eigentlich noch passieren, damit die Stadt Duisburg ihrer Pflicht nachkommt und Menschen vor Schaden bewahrt?“