„Die Eltern, aber auch das Personal der Kindertageseinrichtung Gluckstraße in Rheinhausen sind, je nach Temperament, enttäuscht, sauer, empört.

Denn sieben Tage vor dem millionenschweren Umbau des Gebäudes aus den 70er Jahren sagt das IMD die Evakuierung der Einrichtung in ein Containerdorf ab“, kritisiert Ferdi Seidelt, Rheinhauser CDU-Bezirksvertreter.

Seit einem halben Jahr tüftele das Team an Details für diesen Kraftakt. Zwar sei die Vorfreude auf die Sanierungsarbeiten (energetische Erneuerung nach dem K 2-Paket) und die umfangreichen Investitionen (für das U 3-Programm) ungebrochen, doch nunmehr verdunkele ein Schatten den Prozess.

Wie Ferdi Seidelt ausführt, sei in der Einrichtung eine Urlaubssperre für die „heißen Tage“ besprochen worden: Drei Tage sollte die Evakuierung der kompletten Kindergarteneinrichtung dauern, weitere drei Tage seien für die Neueinrichtung des Containerdorfes angesetzt gewesen.

Die Eltern seien informiert worden, die ganz unterschiedlich reagiert hätten. Einige Eltern signalisierten, in dieser Phase (22. bis 28. Juli) ihr Kind daheim lassen zu wollen oder mit ihm in Urlaub zu fahren. Seidelt: „Andere Eltern, Doppelverdiener oder Alleinerziehende bekommen die Information, dass die Einrichtung an der Geeststraße für diese Zeit dankenswerterweise als Notquartier zur Verfügung steht. Klar, dass auch hier Vorkehrungen getroffen worden sind, um der Situation angemessen gerecht zu werden. Letztendlich darf aus elementarpädagogischer Sicht nicht übersehen werden, dass sehr junge „Sensibelchen“ den Umzug vom vertrauten Raum der Gluckstraße in die Geeststraße und dann in das Containerdorf nicht unbedingt ohne Irritationen wegstecken.“

Das Schockierende für den Bezirksvertreter: Das IMD habe die Kindergarten-Leitung angeschrieben, dass es nichts werde mit dem Termin, im Hochsommer/Herbst würde man sich wegen eines neuen Termins melden. Dann dürfte es wieder eine Urlaubssperre geben, befürchtet Seidelt und fügt hinzu: „Zudem befindet sich die Einrichtung dann im neuen Kindergartenjahr. Mit jeder Menge neuer Kinder, die alle Betreuung dieser Welt brauchen, einem Aktivitäten-Programm, das speziell in der Phase vor dem Advent/vor Weihnachten immer besonders aufwändig ist.“

Der Volksvertreter ist empört über so viel Rücksichtslosigkeit gegenüber Eltern, Kindern und Mitarbeitern. Seine Recherchen beim IMD wollen ergeben haben, dass sich das Unternehmen, das die Not-Räumlichkeiten liefern sollte, terminlich verhoben hat. Seidelt fährt schweres Geschütz auf: „Aus diesem Grunde fordere ich das IMD auf, bei künftigen Ausschreibungen eine äußerst schmerzliche Konventionalstraße für solche Fälle vorzusehen. Und beim zweiten Anlauf besonders fürsorglich mit der Gluckstraße umzugehen. Das wiederum war auch nicht immer der Fall, denkt man beispielsweise an die Dachabdichtung unlängst in der Einrichtung.“

Darüber hinaus bezieht Seidelt Stellung zu Gerüchten: „Es heißt, dass die Fachverwaltung und/oder die Politik ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben, und dass die Mittel aus den Töpfen K 2 und U 3 anderweitig „verpulvert“ worden seien. Das alles trifft nicht zu.“