Rheinhausen/Friemersheim..
Am Sonntag findet in der Gemeinde St. Josef eine Typisierungsaktion für Knochenmarkspender statt - im Rahmen der „Kreuz und Quer“-Kirchentour.
Margret K. aus Friemersheim hat vor mehr als einem Jahr ihre Diagnose bekommen: Sie habe Leukämie, hatten ihr die Ärzte damals gesagt. Es folgten sieben Monate in denen sie in der Universitätsklinik Essen mit einer Chemotherapie behandelt wurde. Im Januar 2011 galt die 60-Jährige als geheilt. Zwei Monate später kam dann die erschütternde Nachricht, dass der Blutkrebs wieder da ist. Die Therapie hat die Krankheit nicht besiegen können. Jetzt war die Frau auf eine Knochenmarkspende angewiesen. Nur eine Stammzelltransplantation konnte ihr Leben retten. Inzwischen hat Margret K. einen Spender gefunden. Doch es gibt noch viele Patienten, die keinen „genetischen Zwilling“ gefunden haben, der ihnen lebensrettende Stammzellen abgeben könnte. Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland nach Angaben des Zentralen Knochenmarkspender-Registers etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie Leukämie.
Eine Typisierungsaktion gab’s in Friemersheim noch nie
Aus diesem Grund findet im Rahmen der Kreuz und Quer Kirchentour am kommenden Sonntag eine Knochenmarktypisierungsaktion im Pfarrzentrum der katholischen St. Joseph Gemeinde in Friemersheim statt. Dieser Gemeinde ist auch Margret K. eng verbunden. Viele Gemeindemitglieder haben ihren Kampf gegen den Krebs mitbekommen. Das war der Grund, dass sich der Pfarrgemeinderat dazu entschlossen hatte, eine Typisierung durchzuführen. „Unseres Wissens nach gab es so etwas in Friemersheim noch nie“, sagt der Ratsvorsitzende Wolfgang Wollenhaupt.
Die Typisierung findet in Zusammenarbeit mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei statt. Sie hat das Material zur Verfügung gestellt und wertet die eingeschickten Stäbchen aus. Eine Auswertung der Gewebemerkmale kostet jedes Mal 50 Euro. Das wird von den jeweiligen Ausrichtern der Typisierungsaktion getragen. „Darum sind wir auch auf Spenden angewiesen. Viele Friemersheimer Kaufleute und Organisationen haben uns unterstützt“, erzählt Wollenhaupt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Gewebemerkmale zweier Menschen übereinstimmen, reicht derzeit von 1 zu 20 000 bis zu weit über mehreren Millionen. Die Suche nach einem passenden Spender ist deswegen auch immer ein Wettlauf auf Leben und Tod.