Duisburg. .

Die Tierfreunde Hans und Renate Zolopa nahmen vor fast 14 Jahren gemeinsam mit gleichgesinnten Freunden auf ihrem Hof in Duisburg-Oestrum Ponys, Pferde, Hühner, Schafe, Hunde und Katzen auf. Wer will, kann eine Patenschaft übernehmen.

Die Tiere kamen aus schlechter Haltung und hatten schwierige Verletzungen. Hans und Renate Zolopa aus Duisburg-Oestrum hatten ein Herz für diese armen Geschöpfe und bewahrten sie vor dem Abdecker. Vor elf Jahren erweiterten sie ihre Tätigkeit auf den früheren Ponyhof, heute Tiergnadenhof, an der Fährstraße am Rheindeich, wo zwölf Hektar Fläche den Tieren Auslauf bieten. Was hinter der Stalltüre vor sich geht, konnten nun über 600 Kinder und Erwachsene erleben. Rund 2000 Euro Spenden für die Tiere ließen die Besucher da.

Es gab Spiele in den verwaisten Stallungen, Ponyreiten, Eierlaufen - und eine sehenswerte Quadrille von Pferdemädchen des Hofes. Der Verkauf von Spielkarten ermöglichte den Gewinn kleiner Preise. Unterm Strich blieb immer etwas für die vierbeinigen Freunde über. Derzeit, so erzählt Hans Zolopa, beherbergt der Tiergnadenhof rund 60 Pferde. Auch ein paar Händebauchschweine, Hühner, Katzen gehören zur Hofbevölkerung. Die hat einen harten Winter hinter sich gebracht: „Den Pferden macht die Kälte nichts aus. Wenn es friert, kommen sie in den Stall.“ Auf dem höher gelegenen Paddock haben die Pferde durch die Stallgasse einen Weg nach draußen, wo sie sich die notwendige freie Bewegung verschaffen.

Verunreinigte Wiesen

Aber das Hochwasser im Winter hat die Wiesen verunreinigt und ist bis kurz vor den Hof gekommen. „Wir mussten alle Zäune neu aufbauen und den kleinen Kinderspielplatz auch. Das hat uns rund 3000 Euro gekostet.“ Mehrmals standen Tiere und Menschen vor der Evakuierung zum Bernhard-Röcken-Weg, aber das Wasser ging glücklicherweise zurück.

Die jährlichen Kosten, so Zolopa für beide Einrichtungen, belaufen sich fast immer auf 50.000 Euro. Darin sind Futter und jede Menge Arztrechnungen enthalten. Fast täglich wird im Winter ein Riesenballen Heu (400 Kilo) an Futter verbraucht.

Auch wenn ein Tier seinen letzten Atemzug getan hat, muss der Abtransport bezahlt werden. Die Spritze für die Einschläferung, denn selten schlafen Tiere natürlich ein, kostet ebenfalls Geld. Die Helfer und Mitglieder der Jugendfarm und des Tiergnadenhofes, wissen um die zeitliche Begrenzung ihrer Hilfe.

Irgendwann ist für jedes Lebewesen die Zeit des Abschieds gekommen. Zolopa: „Unseren kleinen Helfern und Mitgliedern bringen wir den Verlust eines Tieres schonend bei. Aber es gehört auch zum Alltag in unserem Umgang mit Tieren.“

Schon seit 15 Jahren ist Maike Schwarz (21) auf dem Tiergnadenhof. „Hier habe ich Reiten gelernt!“ Sie betreut die Stute Timmi (25): „Sie ist aus Trabrennen ausgemustert und leidet an Ataxie.“ Das ist eine Koordinationsschwäche, die Pferde im Alter befallen kann. „Es kann zu plötzlichen Stürzen kommen.“ Schonfutter wie Kräuter Müsli sollen Anfälle verhindern.

Familie Fuchs bedient sich selbst

Pferdepatenschaften sind schon für 40 Euro im Monat zu übernehmen, auch Ziegen und Schafe (je 20 Euro) brauchen Paten, ebenso wie Hasen (fünf) und Hühner (drei).

Ärger bereitet Zolopa und den Hühnern derzeit eine Familie Fuchs aus der Nachbarschaft am Bernhard-Röcken-Weg: „Der Fuchs hat schon mindestens zehn Hühner geklaut und getötet, als Futter für seine Jungen. Vielleicht wäre eine Patenschaft für die Fuchsfamilie hilfreich“, schmunzelt Zolopa. Würde Futter ausgelegt, so seine scherzhafte Folgerung, brauchten Hühner nichts zu fürchten.