Lena Beyer ist die beste Friseurmeisterin des Jahres aus dem Handwerkskammer-Bereich Düsseldorf. Sie hat ihren Salon in Rheinhausen-Bergheim. Am Sonntag bekommt die Friseurmeisterin ihre Urkunde überreicht.

Die dreigeschossigen Einheitsbauten haben einen frischen Anstrich, in der Ladenzeile an der Stettiner Straße steht eines von insgesamt drei Ladenlokal leer. Man nennt so etwas wohl eine klassische Arbeiter-Wohngegend, allerdings weitgehend ohne Nahversorgung mit Bäcker und Metzger. Hier hat die beste Friseurmeisterin des Jahres aus dem Handwerkskammer-Bereich Düsseldorf ihr Geschäft. Lena Beyer betreibt es seit sieben Monaten. Mit Erfolg. Am Sonntag bekommt die Friseurmeisterin ihre Urkunde überreicht.

„Klar bin ich stolz“, sagt die 25-Jährige. Schließlich habe sie ein Jahr lang „Tag und Nacht gelernt“. Und offenbar bei der Präsentation ihres Meisterstücks voll überzeugt. „Das Thema lautete ,Las Vegas’“. Beyers Haarmodell war entsprechend der Spielerstadt geschminkt, frisiert und gekleidet, Frack und Spielkarten inklusive.

Eigentlich wollte sie
BWL studieren

Das Geschäft der Meisterin in spe hebt sich optisch deutlich ab vom Rest der Stettiner Straße. Moderne Sitzmöbel und Blumenkübel vor der Tür, drinnen schickes Mobiliar, edle Spiegel und ein High-Tec-Kaffeeautomat für die Kunden. Warum befindet sich der Laden gerade hier? „Ich komme aus Friemersheim und als sich die Sache mit dem Geschäft in Bergheim ergab, habe ich zugegriffen.“ Die Pläne, nach der Meisterschule BWL zu studieren, hatte sie schnell wieder verworfen. Jetzt sind die Terminbücher gut gefüllt, ins Haarwerk Beyer kommen Kunden jeden Alters, die Zahl der Stammgäste steigt.

Das Geheimnis des Erfolgs? Hoch professionelle Arbeit, die man mit der von Friseuren in Düsseldorf durchaus vergleichen könne. Was für die Preise allerdings nicht gelte. Waschen, schneiden, fönen ab 20 Euro und eine Dauerwelle ab 47 Euro, Kollegen aus der Landeshauptstadt würden diese Zahlen wohl nur ein müdes Lächeln abringen.

Warum sie Friseurin werden wollte, weiß Lena gar nicht mehr so genau. Fest steht: „Ich wollte es eigentlich schon immer.“ Die Schule verließ sie mit 19 Jahren und Fachhochschulreife. „Meine Eltern hätten es wohl lieber gesehen, wenn ich das Abitur gemacht hätte.“ Sie ging einen anderen Weg, absolvierte in Krefeld die Ausbildung zur Friseurin und bildete sich auf privaten Firseurschulen weiter. Nach der Ausbildung samt Gesellenprüfung begann sie 2009 mit der Meisterausbildung in Vollzeit. Am Ende sollte sie Jahresbestmeisterin werden. Die Gesamtnote liegt im Bereich einer guten Zwei.

Den kaufmännische Teil hat sie mit einem „sehr gut“ abgeschlossen, daher auch der ursprüngliche Plan, zu studieren. Kaufmännisches und Buchhalterisches beschäftigen die 25-Jährige als Selbstständige überwiegend am Wochenende, während der Woche bleibt dafür wenig Zeit. Um die neun Stunden steht sie im Schnitt pro Tag im Geschäft und frisiert oder macht professionelles Make Up. In ihre Hände haben sich bereits die Germanys-Next-Topmodel-Kandidatin Jacqueline Kohl und die Popstars-Kandidatin Esra begeben. „Der Kontakt ist über eine Fotografin zustande gekommen.“

Hund Emma, ein Fall
für Martin Rütter...

Frisuren, Fotos, Make Up, Buchhaltung, da bleibt nicht mehr viel Zeit für Privates, oder? „Samstags gehe ich schon noch regelmäßig aus.“ Außerdem habe sie einen Hund, der ihren Freund und sie schon sehr fordere. Emma, vier Monate alt, ein Dalmatiner-Richback-Mix, tobt gelegentlich durch den Laden. „Ich rufe mal den Fernseh-Trainer Martin Rütter an, sage ihm, er soll mal vorbeikommen.“

Lena Beyer freut sich auf die große Feier am Sonntag im CCD Congress Center Düsseldorf. Was sie dort erwartet, weiß sie noch gar nicht so genau. Eine Rede halten soll sie aber nicht, das steht fest und ist auch gut so. „Ich stehe nicht so gerne im Mittelpunkt.“ Sie sorgt lieber mit ihren Frisuren dafür, dass ihre Kunden sich jederzeit bestens in den Mittelpunkt drängen könnten...