Betrachtet man die nackten Zahlen, sind die Senioren in Rheinhausen mit Pflegeplätzen bestens versorgt. Und sie können sich sogar, sofern Plätze frei sind, aussuchen, in welcher Umgebung sie wohnen möchten.
Ob stadtnah und eher im Grünen, in und rund um den Rheinhauser Ortskern gibt es mittlerweile sechs Altenheime, die allesamt bemüht sind, älteren Menschen entsprechend ihrer Befindlichkeit einen angenehmen Lebensabend zu ermöglichen.
Nach dem Pflegebedarfsplan der Stadt Duisburg wäre der von Bauunternehmer Walter Hellmich geplante Neubau mit 80 Heimplätzen und 18 altengerechten Wohnungen mitten im Herz von Rheinhausen nicht notwendig. Doch der Dinslakener Baumogul sieht Bedarf und damit Nachfrage für sein Projekt.
Zusammengerechnet bieten die Rheinhauser Einrichtungen momentan Platz für knapp 800 Menschen. Bei den Angeboten dominieren inzwischen die Einzelzimmer, gleichwohl auch eine geringe Anzahl an Doppelzimmern angeboten werden. Und das Johanniter Altenheim Rheinhausen in Bergheim am Kreuzacker hält sogar ein besonderes Bonbon vor: Zwei so genannte Ehe-Appartements.
Wurzeln liegen
im Jahr 1951
Das wohl älteste Haus, aber nur von seiner Historie her, ist das Evangelische Alten- und Pflegeheim von Bodelschwingh-Haus an der Straße Hohe Flur 2. Die Wurzeln liegen im Jahr 1951, als acht engagierte Leute einen Verein mit dem Namen „Gemeindedienst für innere Mission Rheinhausen-Hochemmerich“ gründeten. Der Zweite Weltkrieg war zu Ende gegangen und der Gedanke, ein Altenheim zu gründen, fand sofort Anklang. Zunächst entstand aber das von Bodelschwingh-Haus für 70 junge Bergknappen (Einzug 1953). 1969 änderte der Verein seinen Namen in „Evangelische Altenhilfe e.V. Rheinhausen, 1972 wurden 32 Altenwohnungen an der Brunnenstraße gebaut. 2001 entstand das heutige Haus. Die Einrichtung bietet eine vollstationäre Pflege in 53 Einzel- und vier Doppelzimmern an. Dort wohnen Menschen aller Pflegestufen. Ziel ist, jene mit dementiellen Erkrankungen integrativ zu betreuen.
Die meisten Pflegeplätze bietet das Johanniter Altenheim in Bergheim am Kreuzacker mit 228 an. Außer in den zwei Ehe-Appartements können Senioren in 72 Einzelappartements und in 26 Doppelzimmern (Schwerstpflegebedürftige) leben. Im Städtischen Seniorenzentrum an der Lindenallee können 146 Senioren in 90 Einzel- und 28 Doppelzimmern leben.
Das nächst größere Haus ist das Pro Seniore Domizil am Flutweg 1, das 144 Plätze in 80 Einzel- und 32 Doppelzimmern vorhält. 96 Menschen finden im Seniorenzentrum Lene Reklat (Friederich-Ebert-Straße) einen Platz. Das Malteserstift Veronika-Haus in Rumeln-Kaldenhausen verfügt über 98 Pflegeplätze.
Die Besonderheit dieser Einrichtung: Das Haus bietet ausschließlich Einzelzimmer an.