Jedes Jahr am Muttertag-Wochenende gibt es am Ufer des Loheidesees (Höhe Schlotweg) eine bunte, mitunter hoch explosive und oft auch witzige Darstellung künstlerischer Ideen. Aktuelles Motto: „Die Kunst macht dicht - wir nicht“.

Es begann mit einer Spiegelei-Sprungmatratze auf dem Wasser und einer Herde blauer Schafe aus Kunststoff. Der aus Duisburg stammende Künstler Rainer Bonk, der in der alten Vierbaumer Schule ein Atelier unterhält, gehört mit zu den Motoren dieser offenen Kunstgalerie. Jedes Jahr am Muttertag-Wochenende gibt es am Ufer des Loheidesees (Höhe Schlotweg) eine bunte, mitunter hoch explosive und oft auch witzige Darstellung künstlerischer Ideen. Aktuelles Motto: „Die Kunst macht dicht - wir nicht“. In diesem Jahr gibt es 64 Meldungen: ein neuer Teilnehmerrekord.

Rainer Bonk (66): „Wir haben damals angefangen, weil viele von uns von der etablierten Galerie- und Kulturamtskunstverwaltung nicht ernst genommen werden.“ So präsentierten sich die Männer und Frauen einer meist unbefangenen Öffentlichkeit im Grünen neben dem Blauen - und finanzierten durch Verkäufe ihren Aufwand für die Kunst. Denn bei mehreren Tausend Besuchern während der zwei Tage fanden etliche Exponate ihre Liebhaber.

Für Bonk, dem ehemaligen Edelsteinhändler, der mehr als 15 Weihnachtsmärkte belieferte und eine Handvoll Geschäfte in ganz Deutschland sein eigenen nannte, hat sich in diesen elf Jahren eine neue Welt geöffnet: „Ich bin in vielen Städten Europas, darunter in Venedig, gewesen und habe mit meinen blauen Schafen dort Museums- und Hotelwiesen abgegrast.“ Er heißt jetzt in Künstlerkreisen „Blauschäfer“ und empfindet diesen Namen als Ehrentitel.

Eifrig mitgewirkt hat Bonk auch häufig an den Wasserinstallationen: „Wir haben Stühle, Schlangen und einmal auch eine Brücke ins Schwimmen gebracht.“ Die Brücke soff zwar mangels fachmännischer Architektur ab, aber die Idee allein schon hatte großen künstlerischen Gehalt.

Mit Pressluft
gefüllte Ballone

In diesem Jahr sollen große bunte und fünf schwarze Ballone auf dem Wasser schweben. Bonk: „Die sind im Durchmesser zweieinhalb Meter groß und präsentieren das Kunst Universum. Gefüllt werden die Ballone mit Pressluft.“ Damit sie nicht fortwehen, werden sie am Seegrund verankert. Bonk spricht auch über Kulturpolitik: „In Duisburg wird die Kulturzentrale Hundertmeister privatisiert. In den Bezirken stehen die Theaterprogramm auf der Kippe.“ Diesem Würgegriff nach der Kunst müsse Einhalt geboten werden.