Zwischen der schmucken Einfamilienhaus-Siedlung an der Behringstraße, in der die Fiorillos wohnen, und dem Lärmschutzwall der L473n verläuft ein von Gebüsch gesäumter Fußweg, den verantwortungslose Mitmenschen offenbar zum Abladeplatz für Unrat aller Art auserkoren haben.
Wem gehört der Müll hinterm Haus? Eine auf den ersten Blick komische Frage, über die Laitano Fiorilli aus Rheinhausen schon lange nicht mehr lachen kann. Denn zwischen der schmucken Einfamilienhaus-Siedlung an der Behringstraße, in der die Fiorillos wohnen, und dem Lärmschutzwall der L473n verläuft ein von Gebüsch gesäumter Fußweg, den verantwortungslose Mitmenschen offenbar zum Abladeplatz für Unrat aller Art auserkoren haben. Seit mehr als einem Jahr stapeln sich dort alte Möbel, leere Verpackungen und Plastiksäcke, über deren Inhalt man lieber nicht so viel wissen will. An warmen Tagen müffelt es, und Ratten zieht der Müll ofenbar auch schon an. Fiorilli: „Abends huschen die über den Weg, und wir haben sie auch schon auf unserer Terrasse gesehen.“
Von der Stadt Duisburg, bei der er die wilde Müllkippe im Frühjahr des letzten Jahres gemeldet hat, fühlt Fiorilli sich verschaukelt: „Erst hieß es, man sei dafür nicht zuständig, denn das Grundstück würde nicht der Stadt, sondern der Bahn gehören.“
Jedes Jahr 100 000 Euro
für wilde Müllkippen
Seltsam fand er, dass anschießend trotzdem ein Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe vor Ort war: „Der ist aber auch unverrichteter Dinge wieder weggefahren - angeblich war das Gestrüpp zu hoch als dass er etwas hätte wegräumen können.“
Fiorilli gab nicht auf, beschwerte sich beim Ordnungsamt. Immerhin hat das die Möglichkeit, auch auf Privatgrund bei Müllkippen, von denen Gefahr ausgeht, die Reinigung zu veranlassen und dem Eigentümer in Rechnung zu stellen. „Aber da hieß es, so lange da nichts gefährliches wie Öl, Lacke oder Autobatterien, liegt, wäre es nicht so dringend.“
Wie die Nachforschungen der Redaktion ergaben, gehört das betroffene Grundstück übrigens mitnichten der Bahn, sondern der städtischen Immobiliengesellschaft IMD. Und die verspricht jetzt, den Zuständen „so schnell wie möglich“ zu Leibe zu rücken. Die Wirtschaftsbetriebe seien bereits damit beauftragt.
Ein schwacher Trost für die Fiorillis und ihre Nachbarn: Mit ihrem Ärger sind sie nicht allein. „Jedes Jahr“, so Stadt-Sprecher Peter Hilbrands, „gibt IMD für die Beseitigung solcher wilder Müllkippen rund 100 000 Euro aus. Und die Verursacher erwischt man fast nie.“