Der Aufsichtsrat und der Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Rheinpreußen in Homberg legen die meisten ihrer Beschlüsse ihren aktuell 705 Mitgliedern offen und sorgen so für eine großes Stück Transparenz, Bürgernähe und Basisdemokratie.
Davon könnten sämtliche Dax-Unternehmen noch etwas lernen: Der Aufsichtsrat und der Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Rheinpreußen in Homberg legen die meisten ihrer Beschlüsse ihren aktuell 705 Mitgliedern offen und sorgen so für eine großes Stück Transparenz, Bürgernähe und Basisdemokratie. So erstmals geschehen auf der Mitgliederversammlung der Rheinpreußen-Genossenschaft in der Erich-Kästner-Gesamtschule.
Das Beispiel könnte Schule machen: Grüne Handzettel informierten die diskussionsfreudigen Genossen über die wichtigsten Entscheidungen der obersten Gremien ihres Vereins. Und die Geschäftsführerin Brigitte Fath bemühte sich redlich, den 40 Mitgliedern jeden einzelnen der mitunter komplizierten Paragraphen der neuen Genossenschaftssatzung zu erklären.
Neue
Bestimmungen
Notwendig wurde die neues Satzung durch die neuen Bestimmungen des Genossenschaftsgesetzes aus dem Jahre 2007, das zahlreiche neue Formulierungen in den Paragrafentexten notwendig machte. Über jeden einzelnen Paragrafen ließ Brigitte Fath abstimmen. Denn bis Ende des Jahres soll die runderneuerte Satzung in der Rheinpreußen-Siedlung in Kraft treten und ihre rund 20 Jahre alten Vorgängerin ablösen.
Auch die Genossenschaft verjüngt sich langsam aber stetig. „Zwar haben wir mittlerweile eine relativ hohe Altersstruktur bei unseren Mitgliedern und Mietern. Aber andererseits wird diese Entwicklung jedes Jahr durch den Zuzug mehrerer junger Familien mit kleinen Kindern wieder aufgefangen“, so Brigitte Fath. „Jahr für Jahr werden im Schnitt acht unserer insgesamt 403 Wohnungen frei. Und dann ziehen dort meistens junge Leute mit Kindern ein. Das heißt. Wir verjüngen uns langsam.“
Wichtigstes Dauerthema der Genossenschaft ist und bleibt die Erhaltung der denkmalgeschützten Wohnungen. Seit 1995 wurden erste Hauser der Siedlung und seit zwei, drei Jahren die gesamte Siedlung unter Denkmalschutz gestellt. Die 1913 erbaute Bergarbeiter-Kolonie, rund einen Kilometer von dem Gelände der ehemaligen Rheinpreußen-Zeche entfernt, wurde damals als arbeiterfreundliche Gartenstadt konzipiert, mit schmucken Backsteinhäuser im Fachwerkstil, mit Anbau und kleinem (Vor-)garten.
Das soll auch so bleiben. Damit das so bleibt, nehmen die Genossenschaft und ihre Mitglieder viel Geld in die Hand und investieren, wird ständig saniert und modernisiert. „Damit unsere Zechenhäuser auch langfristig vermietet bleiben“, erläutert Brigitte Fath.