Duisburg. . MSV-Fan Michael Wildberg aus Duisburg hat ein Buch über seinen Verein, den MSV Duisburg, geschrieben. Ein Thema: Die große Schmach beim Pokalfinale 1998. Wir verlosen fünf Exemplare von „So Lonely“.

„Papa, haben wir eigentlich jemals einen Titel geholt?“ „Halt bloß dein vorlautes Mundwerk! Geh’ doch zu Schalke, wenn du unbedingt enterbt werden willst!“

Die Vorfreude ist riesig, noch 38 Tage, dann brüllen Tausende Fans den MSV Duisburg in Berlin hoffentlich zum Pokalsieg gegen den FC Schalke 04. Dann ist auch das Leben von Michael Wildberg um eine Geschichte mit seiner großen Liebe reicher. „So Lonely – Ein Leben mit dem MSV Duisburg“ heißt das Werk des studierten Sozialwissenschaftlers aus Meiderich.

Von einer Gnade der späten Geburt kann man bei Michael Wildberg nicht gerade sprechen. Haben ältere Fans die guten Zeiten mit allerlei Stars von Helmut Rahn bis Bernhard Dietz miterlebt, so stieg der Verein aus der Bundesliga ab, als Oberfan Wildberg gerade einmal ein Jahr alt war. Den wohl einzig glorreichen Sieg des MSV in dieser desaströsen Saison – ein 5:1 gegen den Erzfeind Schalke 04 – hat er quasi um zwei Wochen verpasst. „Wären meine Eltern ein bisschen clever gewesen, hätten sie mich zwei Wochen eher in die Welt entlassen.“

Ab Mitte der 80-er Jahre

Die Anekdoten des Wahl-Neudorfers spielen also in der Zeit ab Mitte der 1980-er Jahre. Einer Dekade, die eigentlich wie so viele in der Geschichte des Clubs, nicht gerade mit Erfolgen gesegnet war. Sei es drum, der Mann ist Fan. Er hatte keine Wahl, Vater und Bruder lebten es vor.

Sieht man von dem einen oder anderen Aufstieg einmal ab, kann wohl jeder MSV-Fan von so mancher Schmach berichten. Skandalgeschichten wollen sie auch alle erlebt haben. Bei einem Datum, der 16. Mai 1998, sind sich dann aber wohl alle Zebra-Fans einig. Der Schiedsrichter und auch der Ex-MSV-Spieler Michael Tarnat haben den Meiderichern den Pokalsieg gestohlen. Tarnat, der bekanntermaßen damals beim Gegner Bayern München spielte, hatte MSV-Stürmer Bachirou Salou übel gefoult und so schwer verletzt, dass dieser nicht mehr weiterspielen konnte. Die fällige Rote Karte für das Foul gab es nicht, der Schiri beließ es unfassbarerweise bei Gelb. Das Spiel nahm eine Wende, der MSV verlor am Ende mit 1:2.

Schreiben Sie uns Ihre Geschichte

Die Erinnerung von Michael Wildberg: „Mit dem Abpfiff heulte ich los. Heulte und heulte und heulte. Sie hatten uns belogen und betrogen, sie hatten uns den Titel geklaut. Diesen einzigen, diesen ersten Titel.“

„Warum ich den MSV so sehr liebe? Weil er die einzige Liebe ist, der ich nie Adieu sagen musste. Weil er immer da war und sein wird, ganz oben, ganz unten, aller Wahrscheinlichkeit nach aber immer irgendwo zwischen den Polen.“

  • Haben Sie ähnlich emotionale Erinnerungen an Ihren MSV? Wir möchten sie alle hören, die Geschichten voller Trauer und Freude. Berichten Sie uns von ihrem skurrilsten Erlebnis mit den Zebras. Das sollen Sie auch nicht umsonst tun. Die fünf besten Geschichten belohnen wir mit je einem Exemplare von „So Lonely“. Die Bücherinsel Linda Broszeit, Friedrich-Alfred-Straße 93, stellt die Bücher zur Verfügung. Senden Sie bis Mittwoch, 20. April, eine E-Mail oder Postkarte an die NRZ/WAZ-Lokalredaktion Duisburg-West, Hans-Böckler-Straße 14, 47226 Duisburg, lok.rheinhausen@nrzwaz.de. Bei Postkarten gilt der Poststempel, Mails müssen bis 24 Uhr bei uns sein. Viel Glück, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wer bei der Verlosung leer ausgegangen ist, bekommt „So Lonely“ für 9,90 Euro im Buchhandel.