Was auf den Liegewiesen am Südrand des Toeppersees nicht funktioniert – hier stapelt sich im Frühjahr und Sommer seit zehn, 15 Jahren regelmäßig der Müll – klappt in Friemersheim reibungslos: Ein Stadtteil macht sauber.

Was auf den Liegewiesen am Südrand des Toeppersees nicht funktioniert – hier stapelt sich im Frühjahr und Sommer seit zehn, 15 Jahren regelmäßig der Müll – klappt in Friemersheim reibungslos: Ein Stadtteil macht sauber. Rund 150 Bürgerinnen und Bürger, darunter sehr viele Kinder und Jugendliche, machten gestern den Ortsteil beim ersten Friemersheimer Putztag stubenrein.

Sozialpädagogin Tanja Heidtmann, Koordinatorin des Frühlingsputzes und Sprecherin des organisierenden Friemersheimer „Bündnisses für Familien“ freute sich über das Ergebnis: „Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen haben in stundenlanger Arbeit alle wichtigen Grünflächen, Straßen und Ecken gesäubert und vom Müll befreit. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis.“

„Leitstelle“ am
Marktplatz

Sozialpädagogin Tanja Heidtmann muss es wissen: Die 36-jährige hatte ihre „Leitstelle“, einen Pavillon, für das Großreinemachen auf dem Marktplatz nahe der Kronprinzenstraße mit dem Diplompädagogen Mirco Greifenberg (34), Leiter des Jugendzentrums Mühle, aufgebaut. Von hier strömten alle Gruppen ab neun Uhr morgens zum fröhlichen Kehraus in alle Himmelsrichtungen Friemersheims aus. Ob alt, ob jung, ob groß, ob klein - alle Teilnehmer des Putztages zogen sich leuchtend orange Westen, kleine und große Handschuhe an, nahmen kleine und große Besen, Greifzangen und orangene Mülltüten in die Hand und machten sich an die Arbeit. Das Werkzeug stellten die Duisburger Bürgerinitiative „Du mach(s)t sauber“ und die Wirtschaftsbetriebe.

Die meisten Gruppen des Bündnisses für Familien waren dabei: Die Kindergärten von St. Josef, die Kita Clarenbachstraße und das Familienzentrum an der Geeststraße, die Marktschule, das Jugendzentrum Mühle, der SPD-Ortsverein Friemersheim oder die KAB/KAV Friemersheim. Morgens und mittags pickten vor allem Kinder, die von Erwachsenen begleitet und betreut wurden, nachmittags nach der Schule vor allem Jugendliche den Unrat gedankenloser Zeitgenossen von den Flächen: unzählige Getränkedosen, Glasscherben, Flaschen, Kronkorken, Verpackungsmüll, Papier-Taschentücher oder Zigarettenkippen.

Die meisten Gruppen von bis zu zehn Kinder oder Jugendlichen machten sich im Umfeld ihrer Einrichtung fleißig zu schaffen: Die Kids vom Jugendzentrum Mühle rund um ihren Treffpunkt und rund um den Kruppsee, die Jungen und Mädchen der Ogata-Betreuung an der Marktschule rund um die Marktstraße. Die Kleinen von der Kita Clarenbachstraße und von der Kita St. Josef kehrten vor der eigenen Haustür. Die vier bis siebenjährigen Kinder des städtischen Familienzentrums säuberten nicht nur die Geeststraße, sondern den Viktoriapark gleich dazu.

Die Genossen von der SPD knöpften sich zum zweiten Mal in zwei Wochen die Kaiserstraße vor, während sich die älteren Herren der KAB/KAV um den Marktplatz kümmerten. Die Senioren zupften dabei sogar das Unkraut aus den Ecken. Mit im Boot waren u.a. auch der Schwimm-, der Tennis- und der Angelverein, der Robinson-Spielplatz, die Interessengemeinschaft Friemersheimer Kaufleute, der Spar- und Bauverein sowie die Polizei und die Feuerwache. Und im alten Dorf und im Rheinvorland sorgten sogar zehn begleitete Häftlinge der Forensik, die kurz vor der Entlassung stehen, für saubere Verhältnisse.

Für ideale Rahmenbedingungen sorgten das sonnige, trockene Frühlingswetter unter dem blauen Himmel Friemersheims und die professionelle Vorbereitung der Putzaktion durch Erzieherinnen, Lehrer, Pädagogen und Eltern.

Dankeschön
für die Helfer

Am Ende nach sieben Stunden Einsatz kehrten alle Teilnehmer auf den Marktplatz zurück: Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Die Müllwagen der Wirtschaftsbetriebe fuhren mehr als 40 volle Müllsäcke weg. Alle Teilnehmer erhielten zur Anerkennung eine Urkunde, die Kinder blaue Rucksäcke, und kleine blau-weiße Bälle.

Da Umweltschutz eine Frage der Nachhaltigkeit ist soll die Aktion im Herbst wiederholt werden. Koordinatorin Tanja Heidtmann: „Wir rufen jetzt schon zum zweiten Friemersheimer Putztag am 14. Oktober auf.“