Rheinhausen. .
Am Ostrand des Glückaufplatzes entsteht ein neues Kita-Gebäude . Aber: Was soll auf dem Rest des Platzes und dem bald frei werdenden Hallenbad-Areal entstehen?.
Der aus allen Nähten platzende städtische Kindergarten an der Eisenstraße bekommt endlich einen neuen, größeren Standort: An der Schwarzenberger Straße, östlich vom Glückaufplatz, wo bis Ende der 70-er Jahre das Rheinhauser Stadttheater stand, sind 4200 Quadratmeter für einen Neubau reserviert.
Die Nachfrage nach Plätzen in der Einrichtung ist enorm, für die drei Gruppen mit je 25 Kindern gibt es lange Wartelisten. Manche Eltern melden ihre Kinder bereits kurz nach der Geburt an, viele fragen nach einer U3-Betreuung, die dort aber wegen des Raumkonzepts nicht möglich ist. Für die notwendigen Schlafplätze am Mittag und eine Küche ist einfach kein Platz.
Am neuen Standort am Glückaufplatz soll das anders werden. Die Skizzen für das 30 mal 45 Meter große Gebäude liegen bereits vor und werden heute Thema in der Bezirksvertretung (16 Uhr, Rathaus Körnerplatz) sein. Die Zustimmung für das Vorhaben gilt als sicher. Schon im Vorjahr, als über den Abriss des Hallenbads und der Neugestaltung des Areals samt Glückaufplatz diskutiert wurde, hatten die Politiker die bevorzugte Ansiedlung der Kita herausgestellt. „Wir hatten das extra gegen den Willen der Verwaltung in den Aufstellungsbeschluss geschrieben. Und im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass genau das diese von uns gewünschte Entwicklung wohl erheblich beschleunigt hat“, freut sich SPD-Fraktionschef Manfred Krossa.
Kein erwünschter
Investor in Sicht
Die 4200qm für den Kindergarten sind aber nur der kleinste Teil des gesamten Areals. Der Glückaufplatz ist eine öde Betonfläche in zentraler Lage, die nur zwei Mal im Jahr genutzt wird: Einmal für die Osterkirmes, die auch schon bessere Zeiten gesehen hat, einmal für den Wochenmarkt, der wegen der Herbstkirmes ausweichen muss. Die Gretchenfrage: Was könnte auf diesem Grundstück entstehen, was hilft dem Stadtteil an dieser Stelle weiter? In der Politik will man sich dazu vorerst aber wenig Gedanken machen.
„Wir könnten uns da natürlich einiges vorstellen. Aber so lange es keinen Investor gibt, der das auch baut, ist das irrelevant“ , sagt Manfred Krossa. Nur eins soll auf keinen Fall entstehen: Ein großflächiger Lebensmitteldiscounter. Erste Anfragen soll es bereits gegeben haben. Einer solchen Ansiedlung hatten die Politiker mit einem neuen Bebauungsplan aber bereits einen Riegel vorgeschoben. Das Grundstück gehört ohnehin der Stadt, bei einem Verkauf dürfte die Bezirksvertretung mitreden. Bis dahin sieht niemand Grund zur Eile.
So verweist auch CDU-Fraktionschef Ferdi Seidelt auf den fehlenden Investor. Vorstellen könnte er sich etwa Wohnbebauung oder ein Ärztehaus. „In dem Rahmen könnte man dort auch Einzelhandel zur Nahversorgung zulassen. Aber nicht solitär.“
BL-Vertreter und Werbering-Chef Karsten Vüllings ergänzt: „Diese typischen Discounter-Flachbauten sind ja auch architektonisch nicht gerade eine Zierde.“ Wichtig sei vor allem, dass sich auch am Glückaufplatz selber etwas tut. „Sonst bleibt der die nächsten 20 Jahre so, wie er ist.“ Sprich: 49 Wochen im Jahr ein ungenutzter Parkplatz.
Einzig FDP-Vertreter Thomas Wolters hatte sich gegen Einschränkungen ausgesprochen: Wer sich dort ansiedle, so sein Credo, würde letztendlich der Markt entscheiden. „Scheinbar wollen die Leute ja die Discounter, sonst wären die nicht so erfolgreich.“ Möglich, dass er am Ende Recht behält: Laut Krossa stehen außer den ungeliebten Billig-Lebensmittelmärkten derzeit keine Investoren Gewehr bei Fuß: „Zumindest nichts, was auch nur annähernd spruchreif ist.“