Rheinhausen. . Vor 40 Jahren ist die Showtanzgruppe “Calypso“ aus einem Kinderchor entstanden. Die frühere Tänzerin Rita Küppers ist heute die Trainerin - und hat mit ihren 14 Frauen und zwei Männern sogar eine Amateurtanz-Weltmeisterschaft gewonnen.

Amazonentanz bei Urwaldgetrommel, Western-Girls im Pferdegalopp, asiatische Bewegungskünste wie Kung-Fu-Figuren und Discoszenen von heute. Die 14 Frauen und zwei Männer der Rheinhauser Tanzformation Calypso überraschen seit Jahrzehnten mit gelungenen und häufig atemberaubenden Choreographien. Es begann vor 40 Jahren mit einer Mädchentanzgruppe beim Eisenbahnerchor in Hohenbudberg.

Die Geschichte der „Calypsos“ ist ein Hohelied auf familiäre Bande. Mit einem musikalischen Anfang. Der Kinderchor des Bundesbahnsozialwerk (BSW) in der Hohenbudberger Eisenbahnsiedlung erhielt für die Karnevalszeit eine Mädchentanzgarde im Haus Rheindamm. Das war 1971, vor 40 Jahren. Ursula Reschke (71) erinnert sich: „Meine Tochter Rita tanzte mit. Und viele Freundinnen.“

Die ersten Auftritte gab es auf Karnevalssitzungen in der Region. Nach ein paar Jahren wollten die nun älter und reifer gewordenen Tänzerinnen nicht mehr für Gardetänze stramm stehen und auf Bühnen marschieren. Ihr Ziel war der Showtanz. Als 16-Jährige entwickelte Rita Reschke die ersten Choreographien. „Sie wuchs praktisch in die Rolle der Trainerin hinein.“

Mutter ist Managerin

Ab Anfang der 80-er Jahre weitete sich das Betätigungsfeld der „Calypsos“ bundesweit aus. Mutter Ursula übernahm die Aufgaben einer Managerin. Sie stimmt noch heute Termine ab und organisiert Reisen zu Turnieren und Auftritten. „Wir müssen immer sehen, dass die Kosten reinkommen.“

Ein Bus übers Wochenende koste rund 1000 Euro. Auch Kostüme, Startgelder und Versicherung „läppern sich zu einem ansehnlichen Batzen zusammen“. Mittlerweile ist der Bekanntheitsgrad der „Calypsos“ so verbreitet, dass Veranstalter die tänzerische Qualität der Gruppe zu schätzen wissen - und um den Wert in Euro kaum feilschen.

Das Umfeld ist familiär geblieben. „Unser erster Hebemann wurde mein Mann Heinz Küppers“. Der fährt heute oft mit zu Veranstaltungen. Die gemeinsame Tochter Christina (23) hat das Tanzen mit der Muttermilch aufgesogen und zählt heute mit zum aktiven Kader.

Männer gesucht - ab 1,70 Metern

Not am Mann ist aber immer: „Wir suchen ständig starke Männer, die unsere Tänzerinnen heben“, machen Trainerin Rita Küppers und Managerin Ursula Reschke deutlich. Die Arbeit ist schweißtreibend, bringt aber viel Spaß. Voraussetzung: „Die Heber bei uns müssen schon eine Körpergröße ab 1,70 Meter mitbringen.“ Um die Calypso-Mädchen auf Händen zu tragen. Im Takt und mit Tempo.

Die Erfolge der Calypsos sind Legende: Bei den Duisburger Tanztagen wurden sie schon mehrmals von Publikum und Jury nach ganz oben empfohlen. Titel holten sie auf Landes-, Bundes-, Europaebene. Weltmeister wurden sie 2006 im Verband IIG (Internationale Interessengemeinschaft für Amateurtanzgruppen). Die Gruppe ist seit Beginn der Duisburger Tanztage dabei, kam fast immer in das Finale. In diesem Jahr tanzen sie am Samstag, 12. März, in der Rheinhausen-Halle während der Abendvorstellung (20 Uhr).