Duisburg-Rheinhausen. .

Der Umbau des Grabenackers in Berheim ist beendet. Versetzte Parkreihen sollten den Verkehr bremsen. Laut Anwohnern funktioniert das nur in der Theorie: „Dass niemand 30 fährt, ist nicht neu. Aber so wie jetzt wurde die letzten Jahre nicht gerast!“

Letzten Sommer endete für die Anwohner des Grabenackers in Bergheim monatelanger Baustellen-Ärger. Kanäle und Fahrbahn waren erneuert und bei dieser Gelegenheit auch gleich die Verkehrsführung angepasst worden. Die ehemalige Durchgangsstraße zwischen Langer und Moerser Straße ist mittlerweile nur noch für die Erschließung des Wohngebietes, inklusive Altenheim und zwei Kindertagesstätten, vorgesehen. Entsprechend ruhig soll der Verkehr nach dem Willen der Planer fließen.

Zick-Zack-Kurs auf der Straße

Tut er leider nicht, sagt Anwohner Rolf Clasen. Geparkt werden soll abwechselnd auf dem ehemaligen Radweg und auf der Straße. Das, so die Theorie, verengt nicht nur den Straßenquerschnitt, sondern sorgt für einen zusätzlich entschleunigenden Zick-Zack-Kurs auf der Straße, für die ohnehin Tempo 30 vorgeschrieben ist. Erwachsene Radfahrer sollen auf der so eingebremsten Haupt-Fahrspur als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer ohne eigenen Weg nicht nur komfortabler sondern durch die verbesserte Sichtbarkeit auch sicherer unterwegs sein. Nur Kinder dürfen (bis zehn) beziehungsweise müssen (unter acht Jahren) auf dem Gehweg radeln.

Soweit die Theorie, die die Stadt den Anwohnern diese Woche auch noch einmal per Flugblatt erläuterte. Die Praxis sieht allerdings etwas anders aus: Straßenmarkierungen fehlen, Schilder fallen nicht auf, die Gestaltung ist missverständlich und konterkariert teilweise die Pläne. Etwa auf der in Richtung Lange Straße linken Seite, gegenüber der Einmündung Auf Dem Dudel. „Nach dem Plan, den die Anwohner heute im Briefkasten hatten und der auch der Redaktion vorliegt, sollen die Autos dort auf der Straße parken. Entsprechende Markierungen gibt’s aber nicht, „und letztendlich stellt sich jeder auf den Bürgersteig“, berichtet Clasen.

Ergebnis: Die Straße wirkt deutlich breiter als vor der Umgestaltung, dazu kommt die neue, topfebene Oberfläche. Den Schleichverkehr in Richtung Autobahn-Zubringer freut’s: „Ich wohne seit 1986 hier“, sagt Clasen. „Dass niemand 30 fährt, ist nicht neu. Aber so wie jetzt wurde die letzten Jahre nicht gerast!“