Duisburg / Krefeld. .

Bei der Frage, ob die Anbindung des Container-Terminals nach Westen klappt, sitzt die Nachbarstadt am Drücker.

Die CDU will eine für sie sinnvolle Erschließung des geplanten Container-Terminals in Hohenbudberg anschieben. Dort will die Hafen AG wie berichtet für 20 Millionen Euro eine Umladestation für Güter von Lkw auf Güterzüge mit neun Gleisen und zwei Portalkränen bauen. Ungeklärt ist, wo die laut Gutachter 400 Laster am Tag und 100 in der Nacht entlang fahren werden. Die CDU schließt den geschätzten 18 Millionen Euro teuren Bau der Querspange vorerst ebenso aus wie den Weg durch die Wohngebiete. Daher bleibe nur „die Flucht nach Westen“.

Die führt allerdings über die Dahlingstraße, die hinter dem Ortsausgang eng wird, einem Flickenteppich gleicht und weder Bürgersteig noch Markierungen besitzt. Und dann ist da noch der Tunnel unter den Gleisen: eine Straßenkuhle, kaum breiter und maximal vier Meter hoch. Und: Beides liegt auf Krefelder Gebiet.

Dennoch: Die Dahlingstraße auszubauen und die Unterführung tiefer zu legen, sei erheblich preiswerter als die „Querspange“, argumentiert die CDU und ist in der Nachbarstadt jetzt auf Suche nach Hilfe. „In einem Gespräch mit Chempark-Leiter Dr. Stefan Dresely habe ich viel Sympathie gespürt, sich hier interkommunal zu helfen. Er empfiehlt weiterführende Gespräche auf Arbeitsebene“, sagt Fraktionschef Ferdi Seidelt. Zudem würden „die Duisport-Macher mit Hochdruck“ an der gleichen Lösung arbeiten.

Mit dieser Trasse könne die CDU jedenfalls „sehr gut leben“. Das Terminal sei „eine große Chance“, das die „Jobmaschine Logport“ stärke, dem 1986 geschlossenen Rangierbahnhof zum „sinnvollen Comeback“ verhelfe und es komme zu „keinen unzumutbaren Belästigungen“ der Bevölkerung. „Jeder Lkw-Container, der zusätzlich per Terminal auf die Schiene gebracht wird, ist eine Lkw-Bewegung durch Rheinhausen weniger“, sagt CDU-Ratsfrau Sylvia Linn.

Die Lösung, deren Initiative sich jetzt die CDU auf die Fahne schreibt, hatte am Monatsanfang bereits Hafen-Chef Erich Staake vor der Presse und Hafen-Vorstand Markus Bangen bei einer Bürgerversammlung der SPD Friemersheim präsentiert. Bereits vor zwei Jahren habe die Stadt Duisburg diese Alternative auf Antrag geprüft und verworfen, sagt SPD-Ratsherr Reiner Friedrich. Das Tieferlegen der Unterführung sei wegen der Entwässerung und Chempark-Leitungen problematisch. Und dass sich der Chempark-Leiter positiv äußert, sei verständlich. Um die Pläne für das Terminal ohne die Querspange umzusetzen, müsse der Bebauungsplan geändert werden. Damit habe der Chempark und Trianel ein Fuß in der Tür, um erforderliche Änderungen für das Kohle-Kraftwerk durchzusetzen. Friedrich: „Auf keinen Fall darf das Terminal in Betrieb gehen, bevor die Anbindung fertig gestellt ist.“