Homberg. .

Im Homberger Rheinvorland werden in sieben Jahren auf 26 Hektar fünf Millionen Tonnen Kies und Sand ausgebaggert.

In den Homberger Rheinwiesen wird bereits gearbeitet: Mitarbeiter des Weseler Kies- und Sandproduzenten Hülskens sind dabei, die Umzäunung des Geländes zu erneuern, auf dem in den nächsten sieben Jahren fünf Millionen Tonnen Kies und Sand, etwa im Verhältnis 40 zu 60, ausgebaggert werden sollen. Mit der Ankunft des Baggers rechnet das Team noch in diesem Monat. Laut dem „Regionalplan“ der Bezirksregierung ist dies die letzte große Auskiesung im Duisburger Rheinvorland. Ein ähnliches Projekt an der Rheinhauser Eisenbahnbrücke ist abgeschlossen, die Rekultivierung ist inzwischen nahezu fertig.

Auf 26 Hektar im „Homberger Ort“, der ausgedehnten Aue nördlich des Rheinpreußenhafens, wird dort gebaggert. Ursprünglich sollte es schon Anfang dieses Jahres losgehen.

Es bleibt ein 14 Hektar
großer „Restsee“

Wegen der Wirtschaftskrise hatte allerdings das Baugewerbe weniger Bedarf an Kies und Sand. Zudem wird der Schwimmbagger - einer von vieren, die Hülskens insgesamt im Rheinvorland im Einsatz hat - zur Zeit noch in Wesel benötigt, um die letzten Reste einer dortigen Kiesgrube auszubaggern. Damit soll er aber definitiv noch in diesem Jahr, nach Möglichkeit noch diesen Monat, fertig sein.

Die Arbeiten können dann, trotz der winterlichen Hochwasser-Saison, starten. Hülskens-Ingenieur Franz-Josef Stenmans: „Es gibt Bedingungen für die Kiessandgewinnung im deichnahen Bereich. Was das angeht, haben wir mit der Stadt und der Lineg vereinbart, in den Wintermonaten nur an der vom Deich abgewandten Seite zu baggern.“ In Richtung Rhein ist das Baggern ganzjährig möglich.

Der „Vorlandbagger“, mit dem die fünf Millionen Tonnen Kiessand gefördert werden, führt auf einem zehn mal 100 Meter großen Ponton sämtliche Maschinen zur Aufbereitung mit sich. Was er nicht hat, sind Lagerkapazitäten. Daher müssen ständig zwei Lastschiffe an seiner Seite liegen, die rechts Sand und links Kies aufnehmen, und dann sofort zum Bestimmungsort weiter transportieren.

Wie in Rheinhausen wird auch am „Homberger Ort“ der Lehm über der Kies- und Sandschicht, zusammen mit etwa einer der fünf Millionen Tonnen ausgebaggerten Sandes, nach dem Abbau zum Verfüllen der Grube benutzt. Die verbleibenden vier Millionen Tonnen würden nach den derzeitigen Marktpreisen für rund 24 Millionen Euro Umsatz sorgen.

Im Gegensatz zu Rheinhausen wird in Homberg ein rund 14 Hektar großer „Restsee“ inmitten der Rheinaue übrig bleiben. Um Auswirkungen auf die Grundwasserströme zu vermeiden, ist Hülskens verpflichtet, am deichseitigen Rand des Abbaugebietes eine „Dichtschürze“ aus lehmigem Boden anzulegen. Ingenieur Stenmans: „Wir gehen davon aus, dass in Zukunft durch dieses ,Verschleiern’ weniger Rheinwasser unter dem Deich hindurch ins Hinterland sickert, als es jetzt durch die wasserführende Kiessandschicht geschieht.“

Gebrauchen könnte es das Hinterland: Durch Bergsenkungen liegt es teilweise unter dem Rheinpegel, so dass Grundwasser an der Oberfläche austritt. Die Entwässerungs-Genossenschaft Lineg pumpt deshalb im Bereich des Hakenfeldgrabens in großem Stil Grundwasser ab, um die Keller im Rhein-nahen Homberg trocken zu halten.